„Krone“-Kino-Kritik

„Stella“: Wenn aus Opfern Täter werden

Unterhaltung
15.02.2024 15:00

Stella (Paula Beer), spielt im neuen Kino-Film „Stella. Ein Leben.“ eine deutsche Jüdin, die während des Zweiten Weltkriegs für die Geheime Staatspolizei arbeitet und andere Juden aufspürt, um selbst nicht verschleppt zu werden. Lesen Sie hier die ganze Kritik zum neuen NS-Drama.

Als blauäugig könnte man die hedonistisch zelebrierte Lebensgier der jungen Stella Goldschlag (Paula Beer) bezeichnen, die in NS-Zeiten in Berlin aufwächst, in einer Jazz-Combo singt und die ihre jüdische Identität am liebsten abstreifen würde. Doch auch sie muss untertauchen, wird zu Zwangsarbeit verpflichtet, erlebt Verlust und brutale Repression. Und sie wird zur „Greiferin“, die andere Juden aufspürt und an die Gestapo verrät, um so ihrer eigenen Deportation zu entgehen.

Paula Beer verkörpert die anfängliche Unbekümmertheit der Titelfigur glaubhaft, dennoch zeigt sich die Adaption von T. Würgers gleichnamigem Roman recht unentschlossen in dem Punkt, wie sehr Stella Täterin oder verzweifelte Handlangerin eines verabscheuungswürdigen Denunzianten-Systems war.

Das kontrovers packende Potential des Streifens, Regie: Kilian Riedhof, schimmert erst „in letzter Sekunde“ durch, wenn Stella in Nachkriegszeiten der Auflistung ihrer Taten durch einen ehemals jüdischen Freund in einem Café blasiert begegnet und sich auf ihre Opferrolle beruft. Was bleibt, ist die Frage: „Was hättest du getan?“ - so die Tagline auf dem Filmplakat.

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