Die diesjährige, bereits zum dritten Mal hintereinander stattfindende Sonderschau im Gartenpalais Liechtenstein würdigt ab 16. Februar mit „Herkules der Künste“ den Fürsten Johann Adam Andreas I. - der Eintritt ist gratis!
„Er war eine zentrale Gestalt des Fürstenhauses, die auch zentrale Spuren in Wien und der österreichischen Kulturgeschichte hinterließ.“ Schon kurz nachdem Stephan Koja 2023 das Amt des neuen Direktors der Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein angetreten hatte, beschlossen er und sein Team, die neue Sonderschau einem echten „Herkules“ aus dem Hause Liechtenstein zu widmen: Fürst Johann Adam Andreas I. (1657-1712).
Als „genialer Unternehmer“ gelang es ihm, „das fürstliche Vermögen entscheidend aufzubauen und zu vermehren“, erklärte Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein bei einer Pressekonferenz am Montag die Bedeutung seines Vorfahren. „In seiner Person vereinigten sich unternehmerisches Denken und die barocke Freude an den schönen Künsten.“
Der Fürst holte die damalige Avantgarde nach Wien
Als wichtiger Bauherr ließ der Fürst in Wien das prächtige Gartenpalais und das Stadtpalais errichten und ließ dafür extra die besten Meister ihres Faches aus Italien kommen. Auch für die Innenausstattung des Gartenpalais holte er die italienische „Avantgarde dieser Zeit nach Wien, die die Kunstszene nachhaltig beeinflusste“, so Koja.
Das Viertel rund um das Palais belebte er wirtschaftlich nicht nur mit Steuererleichterungen, sondern auch mit dem Bau einer Brauerei. Das hier produzierte dunkle Bier machte schnell dem hellen „Kaiserbier“ Konkurrenz und wurde bis Budapest exportiert.
Mit dem Erwerb der Reichsherrschaften Schellenberg und Vaduz legte er außerdem den Grundstein für das spätere Reichsfürstentum Liechtenstein.
„Herkules der Künste. Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein und das Wien um 1700“ von 16. Februar bis 1. April im Gartenpalais Liechtenstein, Fürstengasse 1, 1090 Wien. Geöffnet von Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. Alle weiteren Informationen hier.
All diese Aspekte seines Wirkens spiegelt die Ausstellung wider - aber vor allem natürlich seine Bedeutung als Kunstsammler und -mäzen. Allein 27 Werke von Peter Paul Rubens erwarb der Liebhaber flämischer Kunst. Koja dazu: „Er kauft nicht nur in großem Stil in ganz Europa Kunstwerke von höchster Qualität, sondern entwickelt eigene Kennerschaft, folgt dabei seiner persönlichen Leidenschaft.“
Die Schau „Herkules der Künste“ gibt nun anhand von 170 Werken in dichter Hängung den vielfältigen Geschmack des Mäzens wieder - und führt natürlich als einer der Höhepunkte in den opulenten Herkulessaal, der so prachtvoll zeigt, dass sich der Fürst seiner Größe durchaus bewusst war.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.