Der Südtiroler Jannik Sinner hat Titelverteidiger Novak Djokovic im Halbfinale der Australian Open entzaubert und erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier das Endspiel erreicht. Der 22-Jährige setzte sich am Freitag in Melbourne gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten etwas überraschend mit 6:1,6:2 6:7(6),6:3 durch. Für Djokovic, der die Australian Open zehnmal gewonnen hat, war es die erste Halbfinalniederlage bei seinem Lieblingsturnier überhaupt.
Sinner verwandelte nach 3:22 Stunden seinen zweiten Matchball. Für Djokovic endete damit eine beeindruckende Serie von 33 Siegen bei den Australian Open seit 2018, die bis dato letzte Niederlage des 36-Jährigen beim ersten Grand Slam des Jahres war vor 2.195 Tagen. Im Endspiel am Sonntag bekommt es Sinner entweder mit dem Deutschen Alexander Zverev, die Nummer sechs der Welt, oder dem russischen Weltranglistendritten Daniil Medwedew zu tun.
Ungewohnt viele Fehler von Djokovic
Sinner dominierte die Partie in der Rod Laver Arena zwei Sätze lang nach Belieben. Djokovic leistete sich viele vermeidbare Fehler, wirkte seltsam gehemmt und fand nie seinen Rhythmus. Sinner, der bereits Ende des vergangenen Jahres zwei von drei Duellen mit Djokovic gewonnen hatte, brauchte so nicht einmal sein bestes Tennis zu spielen, um sich nach nur 35 Minuten den ersten Satz mit 6:1 zu holen.
Auch im zweiten Durchgang bestimmte der Italiener in seinem erst zweiten Halbfinale auf Grand-Slam-Niveau das Geschehen nach Belieben. Djokovic trat auf seinem absoluten Lieblingsplatz ungewohnt emotionslos auf und ließ das Geschehen ohne große Regung über sich ergehen. Erst im dritten Durchgang steigerte sich der 24-fache Grand-Slam-Turnier-Sieger und wehrte einen Matchball ab, ehe er sich den Satz im Tiebreak sicherte.
Doch Sinner, der unglaublich aufschlug und Djokovic im gesamten Match keinen einzigen Breakball gestattete, blieb cool und zog im vierten Satz wieder davon.
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