Welche Sicherheitsmaßnahmen haben versagt, dass ein wichtiger Akt einfach verschwinden konnte? Keine – lautet die Antwort von FPÖ-Landesrat Martin Zauner auf eine dringliche Anfrage der Grünen. Die Akten zum dubiosen Kauf der Abramowitsch-Villa in Fuschl wurden planmäßig vernichtet, „um Platz zu schaffen“, führt Zauner aus.
Das betrifft übrigens 75 Prozent des Archivbestands und somit hunderte Dokumente! Alle Unterlagen nach 2008 sind zwar noch in elektronischer Form erfasst. Bei dem dubiosen Villen-Kauf durch eine britische Treuhänderin im Jahr 2007 ist das allerdings nur zum Teil der Fall: Der Verfahrensverlauf ist elektronisch protokolliert, doch die wichtigen Dokumente darin fehlen.
Bei der Aktenvernichtung wurde deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Es braucht einen sensiblen Umgang! Wir wollen nun selbst sehen, was noch da ist und was nicht.
Simon Heilig-Hofbauer, Stv. Klubobmann der Grünen
Bild: Tschepp Markus
Land hofft auf das Archiv der Gemeinde Fuschl
Wie berichtet forderten Salzburgs Grüne eine Rückabwicklung des Verkaufs der Oligarchen-Villa am Fuschlsee. Das Fischerhaus wurde 2018 von der Tochter des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch erworben.
Doch wie das Recherchenetzwerk „Cyprus Confidential“ aufgedeckt hat, gelangte die Villa samt zwei Hektar Wald und 6600 Quadratmetern landwirtschaftlicher Fläche mittels Offshore-Gesellschaft und einer britischen Treuhänderin in den Besitz der Oligarchen-Familie. Die Grünen vermuten eine Verletzung des Grundverkehrsgesetzes. Doch für eine Rückabwicklung sind die geschredderten Unterlagen zum Kauf durch die Britin nötig.
Nun ruht die Hoffnung auf der Gemeinde Fuschl sowie der Landwirtschaftskammer: Beide Stellen wurden im Grundverkehrsverfahren 2007 um Stellungnahme ersucht. Womöglich liegen dort noch die fehlenden Dokumente auf. Die Grünen wollen sich den elektronischen Akt genau anschauen – zumindest das, was davon noch übrig geblieben ist.
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