WSG in der Türkei

Wettmafia wütet: „Bei Verdacht gehen wir sofort!“

Fußball-Bundesligist WSG Tirol hebt am Donnerstag in Richtung Türkei ab. In Side steht das Trainingslager auf dem Programm. Dort, wo die Wettmafia bei den internationalen Tests aktuell wütet.

„Ein Wahnsinn, was die hier abziehen.“ Roland Kirchler, Sportdirektor in Diensten von Altach, war belustigt ob der aberwitzigen Schiedsrichter-Entscheidungen und entsetzt zugleich. Denn sein Team war nach Rapid (2:1 gegen Slovacko/Cze) der zweite rot-weiß-rote Bundesligist, der mutmaßlich in einen Wettskandal verwickelt war. Beim 1:1-Remis gegen FC Spartacus (Ung). In Side nahe Belek.

„Nicht zu glauben“
Exakt dort, wo die WSG Tirol Donnerstagabend sein Winter-Camp 2024 beziehen wird. Und auch Grün-Weiß könnte bei den Spielen in Side gegen FC Koper (Slo/am Samstag) und Borac Banja Luka (Bosnien) Opfer der türkischen Unparteiischen werden. „Ich habe das Video von Altach gesehen“, war auch Tirols Coach Thomas Silberberger sprachlos, „nicht zu glauben.“

Sollte ich das Gefühl haben, dass es auch bei unseren Partien in diese Richtung geht, werden wir sofort geh’n, abtreten!

WSG-Coach Thomas Silberberger

Aber die Spiele mussten eben so ausgehen, durch himmelschreiende Elfmeterpfiffe, durch Wiederholungen, da die österreichischen Keeper (Hedl/Schützenauer) „zufällig“ und völlig unakzeptabel parierten „Sollte ich das Gefühl haben, dass es auch bei unseren Partien in diese Richtung geht, werden wir sofort geh’n, abtreten!“

Wettanbieter das Übel
Silberberger ist froh, dass das Thema vor der Abreise der WSG aufgepoppt ist. „Weil ich einfach nicht glauben kann, dass so etwas ein drittes Mal passieren wird.“ Der Kern des Übels liegt bei den Wettanbietern. „Das ist der wahre Skandal. Warum bitte kann man auf ein Testspiel wetten? Da ist doch Tür und Tor für solchen Betrug geöffnet!“ Vor allem für die Schiedsrichter-Gespanne. „Die werden von den Veranstaltern wirklich bestens bezahlt.“ Was aber anscheinend nicht ausreichend ist.