Indiens forscher Premier Narendra Modi hat seinen neuen Super-Tempel eingeweiht; dort, wo vormals eine Moschee stand. Das Ritual bedeutete gleichzeitig den Auftakt zum Wahlkampf. Modi steuert auf einen großen Sieg zu.
Der Premier sprach von einer Zeitenwende und neuen Ära. Sein Hindu-Nationalismus schwimmt auf der Welle traumhafter wirtschaftlicher Zuwachsraten. Auf diese Aufholjagd sind die Inder stolz.
Ein Erfolg mit Schattenseiten: Die Opposition hat bald nichts mehr zu sagen. So geht es auch den 14 Prozent Moslems (200 Millionen) im Land.
Modi hat die Trennung von Staat und Religion beendet und aus Indien ein Hindustan gemacht. Er will auch den Hindu-Eigennamen Bharat statt Indien durchsetzen.
Das Argument: Die Moslems hätten bei der Teilung von Britisch-Indien ihren eigenen Staat Pakistan erhalten (240 Millionen Einwohner). Diese Tragödie mit ethnischen Säuberungen hatte damals eine Million Todesopfer gefordert.
Modis riskante Innenpolitik wird begleitet von der Rivalität mit China. Der Streit „Wer ist die Nummer eins auf dem asiatischen Kontinent?“ ist uralt. Indien freut sich, den Rivalen China mit einer Einwohnerzahl von 1,4 Milliarden knapp überrundet zu haben.
Vom Westen lässt sich der launenhafte Modi als „demokratische Alternative“ zum autoritären China hofieren. Der Westen muss als Preis bald alle Augen zudrücken.
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