Kurt Wiebach

Erster Bullen-Boss und Aufstiegsheld ist tot

Wiebach mit Franz Beckenbauer und Didi Mateschitz (v. li.).(Bild: Jock Maislinger)

Kurt Wiebach ist bei drei Salzburger Fußballvereinen in die Geschichte eingegangen. Der gebürtige Berliner verstarb nach langer Krankheit in seinem Wohnort Schönau am Königssee. 

Der Salzburger Fußball ist um eine wahre Legende ärmer. Kurt Wiebach verstarb im 78. Lebensjahr nach längerer Krankheit in seinem Wohnort Schönau am Königssee. Dorthin war der gebürtige Berliner, ein gelernter Polizeibeamter, in den 1970er-Jahren gezogen und hatte eine Versicherungsagentur eröffnet.

1983 übernahm Wiebach das Traineramt beim SAK und bewahrte die Nonntaler im letzten Saisonspiel vor dem Abstieg. Schon am Ende der folgenden Saison herrschte großer Jubel, als die Städter vor 3000 begeisterten Zuschauern den Aufstieg in die höchste Spielklasse feierten.

Streit führte zum Bruch
1988 ersetzte er Hannes Winkelbauer auf der Trainerbank Austria Salzburgs. Mit den Violetten gelang 1989 der Aufstieg. Wiebach hatte zudem großen Anteil daran, dass Spieler wie Oliver Bierhoff oder Heribert Weber zur Austria wechselten. Mit der Verpflichtung von Otto Baric wurde der Trainer zum Sportdirektor. Ehe er sich für längere Zeit aus dem Profi-Fußball verabschiedete. Mit der Übernahme der Austria durch den Red-Bull-Konzern trat der Deutsche wieder ins Rampenlicht zurück. 

Wiebach mit Rudi Quehenberger. (Bild: Jock Maislinger)

Dort avancierte Wiebach 2005 zum ersten Geschäftsführer. Im Streit um die Klubfarben mit Teilen der Anhängerschaft vertrat Wiebach eine harte Linie. Letztlich kam es zum Bruch zwischen dem Verein und diesen Fans. Wiebach war zudem der erste Chef des späteren langjährigen Sportdirektors Christoph Freund, der mittlerweile bei Bayern München tätig ist.

Sein Ende bei Salzburg 2006 - wenige Wochen nach dem Aus von Trainer Kurt Jara - begründete Wiebach damit, dass er sich wieder mehr um seine Firma kümmern wollte. Nebenbei trainierte er die SG Schönau in der bayrischen Kreisliga.