Mitten in der Nacht

Bulgarien: Beben der Stärke 5,9 nahe Sofia sorgt für Panik

Ausland
22.05.2012 11:36
Bulgarien ist am frühen Dienstagmorgen von einem heftigen Erdbeben der Stärke 5,9 auf der Richterskala erschüttert worden. Das Epizentrum habe etwa 25 Kilometer südwestlich von Sofia bei der Kleinstadt Pernik gelegen, hieß es vom bulgarischen Geologieinstitut. Zahlreiche Bewohner rannten in Panik auf die Straßen. Nach dem Hauptbeben folgten mehrere teils heftige Nachbeben. Laut den Behörden liegen keine Meldungen über mögliche Todesopfer oder Verletzte vor.

Das Erdbeben sei im gesamten Westen und Südwesten des Landes zu spüren gewesen. Über größere Schäden oder Opfer habe es keine Berichte gegeben, sagte Innenminister Zwetan Zwetanow am frühen Dienstagmorgen in Sofia. Zwar sei eine Frau an Herzversagen gestorben, ob dies jedoch auf das Beben zurückzuführen ist, sei unklar. An einigen Gebäuden in Sofia hätten sich jedoch Risse gebildet, außerdem seien mehrere Fenster geborsten und Schornsteine eingestürzt.

Notstand ausgerufen
Der Minister erklärte, die Behörden hätten in der Stadt Pernik in der Nähe des Epizentrums den Notstand ausgerufen und einen Krisenstab eingerichtet. Zusätzliche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften seien in das betroffene Gebiet entsandt worden. Aufgrund des Notstands schlossen in Pernik alle Behörden und Schulen. Die Ausrufung des Notstands hat auch zur Folge, dass die Schäden mit staatlichen Mitteln repariert werden können.

Die Menschen in der Hauptstadt wurden von dem Beben um kurz nach 3 Uhr Ortszeit (2 Uhr MESZ) aus dem Schlaf gerissen. Gegenstände seien von Wänden und aus Regalen auf den Boden gefallen, berichtete Augenzeugen. Vielfach seien die Menschen trotz starken Regens nur leicht bekleidet und in Panik aus ihren Häusern ins Freie gestürmt. Mehrere Personen wurden wegen Nervenzusammenbrüchen oder leichteren Verletzungen ärztlich behandelt. Zeitweise fielen Strom und Internet aus.

Obwohl Bulgarien in einem Erdbebengebiet liegt, sind starke Erdstöße dort eher selten. Vor knapp drei Jahren war die im Osten des Landes gelegene Schwarzmeerregion von einem Beben der Stärke 4,7 erschüttert worden. Das Epizentrum lag damals im benachbarten Rumänien.

Parallelen zu Norditalien
Am Wochenende hatte ein Erdbeben der Stärke 6,0 im Norden Italiens sieben Todesopfer und über 50 Verletzte gefordert. Etwa 4.500 Menschen wurden obdachlos (siehe Infobox). Nach Angaben des bulgarischen Seismologischen Instituts gibt es aber keinen Zusammenhang zwischen den Beben in beiden Ländern.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele