Unfaire Behandlung?

Letzte Generation protestiert mit Kinder-Traktoren

Ausland
12.01.2024 06:55

Die Gruppe Letzte Generation hat mehrere Straßen in Deutschland mit Kinder-Traktoren blockiert. Die Mitglieder bezogen sich mit ihrer Aktion auf die laufenden Bauernproteste und forderten für sich selbst mehr Respekt ein (siehe Video oben).

Laut Berichten protestierten die Aktivistinnen und Aktivisten diese Woche unter anderem in Leipzig, Heidelberg, Passau und in München.

„Hört uns zu, wir haben Traktoren“, stand beispielsweise auf einem Schild in der Sonnstraße am Stachus (München). Zu sehen waren allerdings nur wenige Kinder-Traktoren, zusätzlich hatten sich Menschen an der Straße angeklebt.

Inspiriert wurde die Bewegung von den laufenden Bauernprotesten. Der Umgang der Politik damit sei „respektvoll“, erzählte ein Klimaaktivist der „Süddeutschen Zeitung“. „Das hätten wir uns auch gewünscht.“ Klimaschutz sei nicht weniger wichtig als die Forderung der Landwirtinnen und Landwirte nach Subventionen, meint die Gruppe. Dennoch bekämen letztere mehr Gehör.

Hier sehen Sie Bilder von den jüngsten Protesten der Letzten Generation in Deutschland.

Bevölkerung steht eher hinter Bauernprotesten
Auch in der Bevölkerung werden die Bauernproteste und die Demonstrationen bzw. Blockaden der Letzten Generation unterschiedlich eingestuft. So würden die Proteste der Klimaaktivistinnen und -aktivisten oft als rücksichtslos empfunden, sagte Forscher Simon Teune von der Freien Universität Berlin. Passantinnen und Passanten reagieren immer wieder mit Unverständnis, zum Teil gar mit Aggressionen. Die Bauernproteste dürften hingegen wütend sein, die Menschen nähmen zur Kenntnis, dass deren Existenz bedroht sei.

Bei den aktuellen unangemeldeten Aktionen der Gruppe waren Dutzende Einsatzkräfte vor Ort, die mitunter Autos rückwärts herauslotsten. Gegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird wegen des Verdachts der versuchten Nötigung ermittelt.

Als kriminell eingestuft
Die Letzte Generation wurde in München vor etwa zwei Monaten als kriminelle Organisation eingestuft. Die Begründung: Der Zweck und die Tätigkeit der Vereinigung seien auf das Begehen von Straftaten ausgerichtet. In Berlin wurde die Gruppe nach einer Prüfung wiederum nicht als kriminell eingestuft, in Österreich (bisher) ebenfalls nicht.

Kaum Österreicher bei Bauernprotesten
Bei den Bauernprotesten in Deutschland wird für das Beibehalten von Subventionen wie der Steuervergünstigung von Agrardiesel demonstriert. Aus Österreich sind nur wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist, beispielsweise aus der Grenzstadt Braunau am Inn. Von dort bestätigte die Polizei sechs Traktoren.

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