Am Anfang des Neujahrskonzerts im Linzer Brucknerhaus stand der Bruckner-Hit „Locus iste“. Dann läutete das Bruckner Orchester unter seinem Chefdirigenten Markus Poschner das neue Jahr mit einem abwechslungsreichen Programm ein. Zum Schluss erklang sogar eine (richtige) Glocke aus St. Florian.
Das Bruckner Orchester startete gemeinsam mit dem Hard-Chor und dem Hard-Chor New Generation (Einstudierung: Alexander Koller). Es erklang der Bruckner-Hit „Locus iste“, der zum Auftakt für zwei Anlässe wurde, die es heuer zu feiern gibt: Den 200. Geburtstag Anton Bruckners und das Kulturhauptstadtjahr in Bad Ischl-Salzkammergut.
Bis zum letzten Platz
Das Neujahrskonzert - es war nahezu ausverkauft - war aber auch allen Geburtstagskindern der Welt gewidmet und Markus Poschner formulierte einen Appell für mehr Weltoffenheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Respekt.
Geigen an Grenzen
Höchst virtuos und mitreißend wurden zunächst Werke von Bedřich Smetana gespielt. Besonders der „Tanz der Komödianten“ geriet an die Grenze des Spielbaren und wurde von den ersten Geigen bravourös synchron gemeistert.
Noch mehr Jubilare
Nach der Pause zeigte das Publikum, dass es nicht zum Stamm der Zuhörer zählt. Zwischen den sechs „Lachischen Tänzen“ von Leoš Janáček gab es immer unüblichen Zwischenapplaus. Erstaunlich, dass dann schwieriger zu hörende Werke wie „Ragtimes“ von Charles Ives und der „Tanz der Schlächter“ von Arnold Schönberg - von dem man 2024 den 150. Geburtstag feiert - wiederum heftig beklatscht wurden.
Bruckner pur
Den Schluss des funkelnden Programmes bildete das Scherzo aus der 9. Sinfonie des Jahresregenten Anton Bruckner - ein großartiger, aber etwas düsterer Vorgeschmack auf 2024. Gemildert durch die traditionellen Zugaben Donauwalzer und Radetzky-Marsch klang das fulminante, musikalische Ereignis aus.
Heimat und Welt
Beim anschließenden Empfang wurde noch einmal das Superkulturjahr buchstäblich eingeläutet: Man hatte dafür vom Bruckner-Ort St. Florian eine Glocke ausgeliehen. Es folgten Politikerreden.
Für Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) vereinen das Bruckner-Jahr und die Kulturhauptstadt die Pole „Heimatverbundenheit, Weltgeltung und internationale Wirksamkeit“ der kulturellen Arbeit in Oberösterreich, es seien schon jetzt viele Netzwerke entstanden.
Johannes Sonnberger
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