Sturzräume schwinden

Neben den Tiroler Skipisten wird es nun heikel

Tirol
29.12.2023 07:00

Volle Skipisten, oft eisig, der Schnee aus dem frühen Dezember daneben schmilzt rapide unter den warmen Temperaturen, die Sturzräume nehmen ab: Experten raten Skifahrern und Snowboardern zur Vorsicht!

Der fürchterliche Unfall im Skigebiet Hochoetz vom Stefanitag, bei dem ein 14-jähriger Holländer über den Pistenrand geriet und tödlich abstürzte, ist noch allgegenwärtig. Es handelte sich um den ersten Skitoten in diesem Winter.

Tragödien vor genau einem Jahr
Vor genau einem Jahr, am 28. und 29. Dezember, starben zwei 17-Jährige in Waidring bzw. ein 49-Jähriger in St. Anton, nachdem sie von der Piste abgekommen waren. Zur Erinnerung: Damals herrschte abseits der Pisten Schneemangel, Steine und Felsbrocken wurden rasch zum tödlichen Verhängnis. Als besonders tragisch bleibt der Unfall von Waidring in Erinnerung. Die deutschen Jugendlichen waren zusammen unterwegs und verunglückten gleichzeitig.

Gemengelage mit Gefahrenpotenzial
„In Höhen unter 2000 Meter schauen neben den Pisten nun auch schon langsam Steine aus der Schneedecke heraus“, weiß Stefan Kewitz, Bergrettungs- und Notarzt in Ehrwald. Ihm pflichtet Florian Bauernfeind, Leiter der Alpinpolizei im Bezirk Schwaz, bei. „Die Sturzräume sind nicht mehr sehr groß“, weiß Bauernfeind. Dazu sei viel los auf den oft harten Pisten. Diese Gemengelage beinhaltet Gefahrenpotenzial. Die verschärft sich, wenn die warmen Temperaturen auch in der Höhe anhalten.

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Bandverletzungen im Knie bzw. Handbrüche sind aktuell die häufigsten Verletzungen.

Stefan Kewitz (Bild: zVg)

Stefan Kewitz, Bergrettungs- und Notarzt, Ehrwald

Gerissene Bänder, gebrochene Handgelenke
Das derzeit aktuelle Verletzungsmuster kennt Bergrettungsarzt Stefan Kewitz gut. „Meist handelt es sich um Knieverletzungen. Die Kreuz- und Seitenbänder sind betroffen, dazu gibt es Fälle von herausgesprungenen Kniescheiben“, schildert der Mediziner. Die Snowboarder wiederum verletzen sich die Handgelenke. „Erst neulich hatte ich zwei solche Fälle in Ehrwald“, erzählt der Notarzt.

Der nach Hochoetz wohl heftigste Unfall ereignete sich, wie berichtet, im Skigebiet Penken in Schwendau im Zillertal. Eine deutsche Skifahrerin (56) stürzte am Mittwoch auf einer schwarzen Piste und rutschte über deren Rand. Im freien Gelände stürzte die Frau dann, sich überschlagend, rund 100 Meter ab. Sie wurde erheblich verletzt.

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