Österreichs Skicross-Herren präsentierten sich in Innichen (It) in den Qualifikationen bärenstark. Auch in den Final-Heats lief für ein Duo lange Zeit alles nach Plan. Im Kampf um die Podestplätze hatten Mathias Graf und Adam Kappacher dann in den entscheidenden Momenten aber nicht das Glück auf ihrer Seite.
Gleich im Achtelfinale unterstrich der 27-jährige Graf, dass der Sieg in Innichen nur über ihn führen kann. Nach einem Topstart, zeigte er seinen drei Heat-Gegnern - darunter auch der Deutsche Tim Hronek, der ihn im Vorjahr im Innichen-Viertelfinale aus dem Rennen genommen hatte - den „Auspuff“ und zog souverän, 1,51 vor Terence Tchiknavorian (Fra), in die nächste Runde ein.
Vier Österreicher im Achtelfinale raus, auch Ofner scheitert
Etwas, das auch dem Salzburger Adam Kappacher schaffte, der in seinem Achtelfinal-Heat Zweiter hinter Federico Tomasoni auf Platz zwei fuhr. Für den Quali-Zweiten Johannes Aujesky kam hingegen ebenso das vorzeitig Aus, wie für Val Thorens-Sieger Tristan Takats, Johnny Rohrweck und Robert Winkler. Auch die einzige ÖSV-Dame, Vizeweltmeisterin Katrin Ofner musste bereits in der ersten Runde die Segel streichen, schied als Laufdritte aus.
Graf und Kappacher im Gleichschritt
Während es also für einen Großteil des ÖSV-Teams nicht nach Wunsch lief, bewies Graf im Viertelfinale erneut seine Extraklasse. Zwar erwischte der Kästle-Pilot keinen idealen Start und lag zu Beginn noch hinter Terence Tchiknavorian, doch nach nur wenigen Kurven hatte er sich den Franzosen geschnappt und raste erneut zu einem völlig ungefährdet zum Laufsieg und damit ins Halbfinale. Wie auch Kappacher, der sich in seinem Lauf bärenstark präsentierte und einen Start-Ziel-Sieg feiern konnte.
Überraschung im Halbfinale
Ein Auftritt, den der 30-jährige Salomon-Pilot im Halbfinale wiederholte. Nach einer sensationellen Startsektion ließ Kappacher nichts mehr anbrennen und zog als Sieger vor Gesamtweltcupleader Jared Schmidt (Kan) ins große Finale ein. Im Gegensatz zu Graf. Der war zwar gut gestartet, in der Folge allerdings kurz gestrauchelt. Nachdem er in einer Kurve zu weit geworden und ans Ende des Feldes zurückgefallen war, konnte er sich zwar noch an Gesamtweltcupsieger Reece Howden vorbei auf Rang drei kämpfen. Im Fotofinish verpasste er den Finaleinzug aber um eine Armlänge gegen den Franzosen Nicolas Raffort, der hinter seinem Landsmann Youri Duplessis Kergormard Zweiter wurde.
Souverän zum Sieg
Im kleinen - und damit aus ÖSV-Sicht „falschen“ - Finale bewies Graf dann aber, dass ihm der Kurs extrem gut liegt, er auf der Strecke mit Abstand der Schnellste ist und das Halbfinal-Aus nur ein - hoffentlich - einmaliger „Ausrutscher“ war. In souveräner Art und Weise holte sich der Vorarlberger den Laufsieg vor Carson Cook (Kan) und dem Schweizer Tobi Baur, sicherte sich damit Rang fünf und 45 Weltcuppunkte.
Undankbarer vierter Platz
Weniger gut lief es im Kampf um den Sieg für Kappacher: Zwar kam er als Zweiter vom Start weg, wurde dann allerdings abgedrängt und fand sich plötzlich auf Platz vier wieder. Zwar versuchte er sich wieder an die Konkurrenz heranzukämpfen, allerdings vergeblich. Anstatt sich über seinen zweiten Podestplatz der Karriere freuen zu können, musste er sich zum vierten Mal mit Rang vier zufriedengeben. Seinen dritten Sieg in Serie holte sich Jared Schmidt, der sich im Fotofinish gegen Raffort durchsetzte. Rang drei ging an Duplessis Kergomard. Bei den Damen triumphierte Sandra Näslung. Am Freitag wartete bereits die Revanche im Pustertal.
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