Schlussakkord

250.000 Gäste besuchten die Bregenzer Festspiele

Vorarlberg
14.08.2025 15:55

Innerhalb von fünf Wochen standen rund 80 Veranstaltungen auf dem Programm des Sommerfestivals am Bodensee. Mit voraussichtlich rund 249.000 Gesamtbesuchern endet am Sonntagabend die 79. Saison der Bregenzer Festspiele. Kurz vor dem Ende blickten die Verantwortlichen um Neo-Intendantin Lilli Paasikivi auf erfolgreiche Produktionen zurück.

Der „Freischütz“, der am 17. Juli seine Wiederaufnahmepremiere auf der Seebühne feierte, konnte in der bildgewaltigen Inszenierung von Regisseur Philipp Stölzl auch in seiner zweiten Saison überzeugen: Sollte bis Sonntagabend keine Wetterabsage erfolgen, werden in 27 Vorstellungen 180.687 Menschen das Spiel auf dem See erlebt haben. Das entspricht einer Auslastung von 97 Prozent. In zwei Saisonen hat die Inszenierung vom „Freischütz“ damit insgesamt rund 374.000 Menschen erreicht. Zahlen, die der kaufmännische Direktor Michael Diem angesichts der zweiten Saison und des überaus verregneten Julis nicht für möglich gehalten hatte.

Die diesjährige Oper im Festspielhaus, Andreas Kriegenburgs Inszenierung von George Enescus selten gespieltem Meisterwerk „Œdipe“, begeisterte an drei Aufführungen 4411 Besucher. Das entspricht einer Auslastung von 96 Prozent. Gelobt wurden die nuancierte Regie, die präzise musikalische Leitung von Hannu Lintu, die starken Leistungen von Orchester und Ensemble sowie der mitreißende Gesamtklang des Prager Philharmonischen Chors – und nicht zuletzt die kluge Programmwahl von Lilli Paasikivi.

In „Nordic Cool“ trafen Kantele und Saxophon auf Elektronik.
In „Nordic Cool“ trafen Kantele und Saxophon auf Elektronik.(Bild: anja koehler, Anja Koehler)
George Enescus Meisterwerk „Œdipe“ war gut besucht.
George Enescus Meisterwerk „Œdipe“ war gut besucht.(Bild: APA/DIETMAR STIPLOVSEK)

Die neue Intendantin hat in ihrer ersten Festspiel-Saison mit einem nordisch geprägten Programm ihre persönliche, künstlerische DNA vorgestellt. Beim Publikum kam das gut an – fast alle nordischen Programmpunkte waren ausverkauft. Jean Sibelius’ selten gespieltes Orchesterwerk „Kullervo“ setzte unter Jukka-Pekka Saraste im Konzert der Wiener Symphoniker ein klanggewaltiges Zeichen für die Tiefe nordischer Erzähltradition. Die „Tero Saarinen Company“ brachte mit „Borrowed Light“ und „Study for Life“ zeitgenössischen Tanz aus Finnland auf die Werkstattbühne. Im Chorkonzert „Waldeinsamkeit“ beeindruckte der „YL Male Voice Choir“ aus Helsinki mit typisch nordischem A-cappella-Klang. Das Kammermusikprogramm schlug Brücken zwischen Tradition und Gegenwart: In „Nordic Cool“ trafen Kantele und Saxophon auf Elektronik, während Sopranistin Hedvig Haugerud mit dramatischer Stimme norwegische Vokalkunst zeigte. Zu guter Letzt sorgte finnischer Tango am See für eine überraschend unprätentiöse nordische Perspektive auf ein Genre, das man gewöhnlich mit Argentinien verbindet. „Ich freue mich und bin stolz, weil gerade diese Punkte so großen Zuspruch beim Publikum gefunden haben“, resümierte Paasikivi.

Für 2026 und 2027 programmierte die Intendantin als ihre erste Seebühnen-Oper Giuseppe Verdis „La Traviata“. Die Premiere ist am 22. Juli 2026. Als Hausoper feiert am 23. Juli 2026 „Die Ausflüge des Herrn Broucek“ von Leos Janacek im Bregenzer Festspielhaus Premiere. Der Vorverkauf startet am 29. September 2025.

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Vorarlberg-Krone
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