Er gehört zum Kekse- und Lebkuchen-Backen wie Kerzen zum Advent: Gerade in der Vorweihnachtszeit ist die Nachfrage nach Honig groß. Beim Griff zum Glas im Supermarkt empfiehlt sich aber ein genauer Blick aufs Etikett. Denn nicht überall, wo Honig draufsteht, ist auch ausschließlich solcher drin.
Davor warnt die Schirmherrin des OÖ Bienenzentrums, Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Laut einer neuen Erhebung der EU sei knapp die Hälfte aller importierten Honige gepanscht, etwa mit Sirupen aus Mais, Reis oder Rüben. Der meiste Fake-Honig in der EU komme aus China oder der Türkei, so Langer-Weninger. Importe gebe es auch aus der Ukraine, Mexiko oder Argentinien.
Schwer zu erkennen
Das Problem: Für Konsumenten ist es schwer, verfälschten Honig zu erkennen. „Die genaueste Herkunftsermittlung ist am ehesten mithilfe eines sehr aufwendigen analytischen Verfahrens in spezialisierten Laboren möglich“, erklärt die Politikerin. Ihre Lösung: heimischen Honig kaufen. „Auf die Bezeichnungen ,Österreichische Landwirtschaft‘ und ,Ursprungsland Österreich‘ kann man sich verlassen. Aber Achtung: eine rot-weiß-rote Fahne am Etikett oder die Aufschrift „abgefüllt in Österreich“ seien häufig irreführend.
Neue Regeln
Hilfreich ist in diesem Zusammenhang, dass das EU-Parlament diese Woche die Überarbeitung der sogenannten „Frühstücksrichtlinien“ beschlossen hat. So muss etwa künftig das Ursprungsland des geernteten Honigs auf dem Etikett ersichtlich sein. Wenn der verwendete Honig aus mehreren Ländern stammt, sollen die Herkunftsländer auf dem Etikett in mengenmäßig absteigender Reihenfolge angegeben werden. Um Betrug einzuschränken, soll ein System zur Rückverfolgung entlang der Honig-Lieferkette eingerichtet werden, das die Herkunft nachvollziehbar macht.
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