Mit der „Krone“ hat Sandburg-Mastermind Karl Weixelbaumer über die „schwere Geburt“ seiner Herzensidee, fehlende Gastroerfahrung und kritische Kommentare auf Facebook gesprochen.
„Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt ein Sprichwort. Wenn es um die Gründung der Linzer Sandburg geht, hat der nicht 4,5 Stunden gedauert, sondern rund 43.800 oder eben fünf Jahre! So viel Zeit ist von der ersten Mail an die Stadt Linz bis zur Eröffnung der Strandbar vergangen. „Mein Kollege Wolfram Lindström und ich waren damals junge Studierende an der JKU mit eigener Eventagentur und wollten einfach coole Studentenfestln machen. Deshalb haben wir 2010 dem damaligen Bürgermeister eine Mail geschrieben und wortreich geschildert, warum Linz unbedingt eine Strandbar braucht“, erzählt Karl Weixelbaumer. Die Antwort war ernüchternd, denn für die Stadt war „das Projekt politisch leider nicht erwünscht“. Davon ließen sich Weixelbaumer und Lindström aber nicht beirren.
Beim Joggen an der Donau hab’ ich immer raufgewinkt zu unserem jetzigen Platz und einen imaginären Freund an der Bar gegrüßt.
Karl Weixelbaumer über die Anfänge
Bild: Julia Traxler
Unzählige Konzepte und reales Bild im Kopf
Sie gründeten die Facebook-Gruppe „Linz braucht einen Strand“ und „versetzten“ dafür kurzerhand eine Hamburger Beachbar per Photoshop an den Donaustrand. Mehrere Medien wurden auf das Projekt aufmerksam, und plötzlich regte sich auch politisches Interesse. Das Eventduo blieb hartnäckig, reichte unzählige Konzepte ein und nahm nach Monaten des Wartens immer wieder Kontakt zur Stadt Linz auf. „Ich bin damals oft an der Donau joggen gewesen und hab’ dann raufgewinkt zu unserem jetzigen Platz und einen imaginären Freund an der Bar gegrüßt. Einige hielten mich sicher für verrückt, aber ich habe es mir so real vorgestellt“, erzählt Weixelbaumer. Die Hartnäckigkeit sollte belohnt werden: Anfang 2015 wurde das Konzept offiziell ausgeschrieben, und 30 Gastronomen bewarben sich darum. „Wolfram und ich wollten unseren Traum aber selbst umsetzen.“
Bangen bis zuletzt, ob das Konzept aufgehen würde
Da das Event-Duo keinerlei Gastro-Erfahrung hatte, war schnell klar, dass es einen Partner dafür brauchen würde. Mit Markus Lott und Tibor Szabo von der Bar Neuf passte die Chemie, und das Quartett verschwand für einige Tage in einer einsamen Hütte ohne Handyempfang. „Wir kamen als Freunde und mit jeder Menge Ideen wieder zurück, eröffneten gemeinsam die Sandburg und gründeten die Good Karma Gastro“, schmunzelt Weixelbaumer.
Ob ihre Idee aufgehen würde, war aber bis zuletzt unklar. „Größtes Katzenklo von Linz“ oder „Keine Möglichkeit zum Baden“ waren nur einige der kritischen Kommentare in den sozialen Medien. Am 13. Juli 2015 öffnete die Sandburg zum ersten Mal die Tore, und der Wettergott meinte es gut mit dem Team.
„Wir hatten so viele Gäste, dass wir kurzerhand die geplante Küche zum Gläser-Rücklauf umfunktionieren mussten“, erinnert sich Weixelbaumer. Mit Live-Acts, Beachfood und abwechslungsreichen Events lockt die Sandburg seit mittlerweile zehn Jahren dazu, am Donaustrand bei Cocktails eine gute Zeit zu verbringen und den Sonnenuntergang zu genießen. Das wird von 11. bis 13. Juli 2025 unter dem Motto „Burning Burg“ groß gefeiert. „Unsere Mission ist und war es, einen Ort zu schaffen, wo sich die Gäste wie im Urlaub fühlen. Und das tun wir gerne auch noch die nächsten zehn Jahre – und die nächsten zehn Jahre – und...“
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