Wird hier an einer Konkurrenz zur Elektronischen Gesundheitsakte, kurz ELGA, gearbeitet? Während bundesweit jetzt endlich etwas weitergehen soll, plant Oberösterreich ein eigenes System. Bei dem Auftrag geht es um 151 Millionen Euro – und viele offenen Fragen!
Eigentlich sollte längst alles funktionieren: Mit der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) hätten Ärzte vom Schreibtisch aus Zugriff auf alle Gesundheitsdaten ihrer Patienten. Das würde vieles erleichtern, Diagnosen könnten rascher gestellt werden, weil eben alle Informationen vorliegen — etwa Blutbilder, Medikationen usw. Die neue Bundesregierung setzt jetzt einen neuen Anlauf, um das Ding endlich ohne Fehler und bundesweit zum Laufen zu bringen. Was macht Oberösterreich?
ÖVP-Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander kündigte vor einem Jahr an, ein eigenes Gesundheitsportal etablieren zu wollen – die „Krone“ berichtete. Damit soll es spitalsübergreifend möglich sein, Termine zu vereinbaren, mit Ärzten zu kommunizieren, aber auch die persönliche Patientenakte zu organisieren – so wie es auch bei ELGA künftig sein soll.
Das Projekt ist 151 Millionen Euro schwer
Organisiert wird dieses Projekt von der OÖ Gesundheitsholding, die auch in den Ausschreibungsunterlagen auftaucht. Schon in den nächsten Tagen soll das Projekt offiziell vergeben werden. Der Projektzeitraum beträgt vier Jahre, los geht’s am 25. August.
Das Projekt der Gesundheitsplattform nimmt weitere Konturen an. Es ist erfreulich, dass diese Idee aus Oberösterreich österreichweit übernommen wird, denn: Die Digitalisierung soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.
LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, ÖVP
Bild: Wenzel Markus
Wird an einer Konkurrenz zu ELGA gearbeitet?
Dem Vernehmen nach bekommt ein Anbieter aus Wels den Zuschlag. Warum das in Branchenkreisen Staub aufwirbelt: Bei dem Projekt geht es um 151 Millionen €, zudem sei nichts ausgegoren. „So wie man das jetzt angehen möchte, wäre es eine Insellösung. Andere Anbieter könnten sieben der acht anderen Bundesländer anbinden, sie könnten auch eine fertige Integration zu ELGA bereitstellen“, verrät ein mit der Causa betrauter Insider.
Landesrätin Christine Haberlander sieht das anders: Ihre Oberösterreich-Initiative sei Startschuss zu einem bundesweiten Projekt – eine Konkurrenz zu ELGA?
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