Teenager freut sich
Japanischer Fußball nach Tsunami in Alaska aufgetaucht
Der Fußball wurde auf einer Insel rund 130 Kilometer vom Festland entfernt entdeckt. Der 51-jährige David Baxter (Bild rechts) identifizierte den Ball dank einer Botschaft mit dem Namen der Schule (zweites Bild), die Mitschüler des Besitzers darauf geschrieben hatten. Der Finder erklärte, seine japanische Frau Yumi habe den Text übersetzt und den Ort der Schule recherchiert.
"Ich bin sehr dankbar, weil ich bisher nichts von meinen Sachen wiedergefunden habe", sagte der 16-jährige Misaki Murakami dem japanischen Fernsehsender TBS am Sonntag. Das Haus und der gesamte Besitz der Familie waren weggeschwemmt worden, als die riesige Flutwelle am 11. März 2011 seine Heimatstadt Rikuzentakata im Nordosten Japans traf.
Geisterschiff vor Küste versenkt
Erst Anfang April hatte die US-Küstenwache vor Alaska ein japanisches Geisterschiff versenkt, das seit der Tsunami-Katastrophe herrenlos über den Pazifik getrieben war (siehe Infobox). Das Geisterschiff, sind Experten überzeugt, war jedoch nur der bisher größte Vorbote einer gefürchteten Müll- und Trümmerinvasion an der nordamerikanischen Westküste.
"Das ist gerade erst der Anfang", meint der Ozeanograph Curtis Ebbesmeye. Nach seinen Beobachtungen werden kleine Trümmerteile schon seit vergangenem Herbst in Kanada und den US-Staaten Alaska, Washington, Oregon und Kalifornien angespült. "Wir sind im Countdown für Oktober, wenn vermutlich die größte Masse ankommt. Wir sollten uns auf eine riesige Reinigungsaktion gefasst machen", prophezeit der pensionierte Meereskundler.
1,5 Millionen Tonnen könnten noch auf Meer treiben
Die US-Bundesbehörde für Wetter und Ozeanographie, NOAA, will sich indessen ohne handfeste Beweise nicht auf die Herkunft des Treibguts festlegen. Nur bei dem Geisterschiff und zwei kleineren Booten war der Zusammenhang mit der Tsunami-Katastrophe klar zu belegen. Nach Schätzungen der japanischen Regierung gingen damals fünf Millionen Tonnen Trümmer ins Meer. "70 Prozent sind schnell gesunken, damit könnten immer noch 1,5 Millionen Tonnen umhertreiben", rechnet Diana Parker von der Abteilung für Meeresabfälle in Washington vor.
Nach dem neuesten Computer-Model von NOAA-Mitarbeiter Doug Helton in Seattle könnten Strömung und Wind die ersten Trümmerteile jedoch schon vor Monaten angespült haben. "Das Meiste treibt noch im Meer - über einen größeren Raum verteilt, in einem komplizierten System von Strömungen. Einige Teile, darunter Bojen und Plastikbehälter, sind allerdings schneller vorangekommen", erklärt Helton.
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