3 Menschen getötet

USA: Verdächtige gestehen Schüsse auf fünf Schwarze

Ausland
10.04.2012 08:47
Die Schüsse auf fünf Afroamerikaner in der Stadt Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma haben vermutlich mit der Ermordung des Vaters eines der Verdächtigen zu tun. Bei ihrer ersten Anhörung vor Gericht am Montag gestanden der 19-jährige Jake England und der 32-jährige Alvin Watts die Taten, die drei Menschen das Leben gekostet haben. Bereits zuvor waren rassistische Facebook-Einträge von England bekannt geworden.

Der 19-Jährige gestand laut Informationen der Nachrichtenagentur AP, in der Nacht auf Karfreitag auf drei Menschen geschossen zu haben, der 32-Jährige gab demnach zwei Schüsse auf Afroamerikaner ab. Die beiden Männer werden nun wegen dreifachen Mordes und anderer Verbrechen angeklagt.

Ermordung des Vaters als Auslöser?
Auslöser für die teils tödlichen Schüsse dürfte dabei die Ermordung von Jake Englands Vater im Jahr 2010 sein. Einen Tag vor den Taten schrieb der 19-Jährige auf Facebook, dass sein Vater damals von einem "fucking nigger" erschossen worden wäre. Der mittlerweile gelöschte Facebook-Eintrag schilderte aber auch den Selbstmord seiner Freundin. Die Mutter eines gemeinsamen Kleinkindes habe sich vor wenigen Monaten vor seinen Augen umgebracht.

Durch die Interneteinträge wurden jedenfalls auch Vermutungen nach einem rassistischen Motiv laut. Noch sei es allerdings zu früh, von einem Hassverbrechen gegen Schwarze zu sprechen, sagte Polizeichef Chuck Jordan am Sonntag vor Journalisten. Eine "logische Theorie" sei dies aber schon. "Es macht mich krank und wütend", ergänzte er.

Die beiden Männer gaben ihre Schüsse in der Nacht auf Karfreitag im Umkreis weniger Kilometer auf fünf verschiedene Menschen ab. Alle fünf Opfer waren auf der Straße zu Fuß unterwegs und wurden vermutlich lediglich aufgrund ihrer Hautfarbe ausgewählt. Drei Menschen im Alter von 49, 54 und 31 Jahren starben.

Tödliche Schüsse auf 17-Jährigen sorgen für Empörung
Erst vor wenigen Wochen sorgten in den USA tödliche Schüsse auf einen unbewaffneten jungen Afroamerikaner in Florida für Bestürzung. Der 17-jährige Trayvon Martin wurde im Februar während eines Spaziergangs in Sanford vom Mitglied einer Bürgerwehr erschossen. Der Tod des Buben führte zu Protesten, auch Präsident Barack Obama äußerte seine Trauer.

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