150 Millionen Euro

Saftiges Gehaltsplus für Wiens Spitalsangestellte

Wien
24.11.2023 15:15

Ein Geldregen soll die Gehälter in Wiens Spitälern konkurrenzfähig machen. Das monatliche Plus für jeden wird Hunderte Euro betragen. Die großen Herausforderungen seien damit aber nicht gelöst, ist man sich im Rathaus aber einig.

Ungeschönt gibt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zu, dass es im Wiener Gesundheitsverbund bereits um „die Zukunft des Unternehmens“ geht. Deshalb sei man mit 150 Millionen Euro „dort reingegangen, wo es am dringendsten nötig ist“ - vor allem bei jenen, die an Wochenenden, Feiertagen und in der Nacht arbeiten. Ab Februar werden die höheren Gehälter ausgezahlt.

Von null auf 130 Euro Belohnung für Einspringer
Das Plus fällt beträchtlich aus (siehe Beispiele unten), auch abseits von Pflege und Ärzteschaft: Telefonistinnen bekamen etwa bisher - wie alle anderen - keinen Cent, wenn sie für ausgefallene Dienste einspringen, und nur ein Trinkgeld für Nachtdienste. Künftig bekommen sie, wie auch technisches Personal, für das Einspringen 130 Euro und für jede Nachtdienststunde zehn Euro extra (brutto). Bürgermeister Michael Ludwig garantiert die budgetäre Bedeckung auch für die kommenden Jahre.

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Auch in die Fortbildung von Ärzteschaft und Pflegepersonal wird investiert, um Arbeitskräfte an Wien zu binden und darüber hinaus den künftigen Bedarf von 21.000 Neuanstellungen decken zu können. Pflegeschülerinnen und -schüler können sich etwa künftig noch in der Ausbildung von der Stadt anstellen lassen. Ärzte bekommen unter anderem ein Guthaben von 1000 Euro pro Jahr für Fortbildung.

Gewerkschafter Christian Meidlinger, Personalstadtrat Jürgen Czernohorszky, Bürgermeister ...
Gewerkschafter Christian Meidlinger, Personalstadtrat Jürgen Czernohorszky, Bürgermeister Michael Ludwig, WiGEV-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker schnürten gemeinsam das 150-Millionen-Euro-Paket.(Bild: Reinhard Holl)

Hoffen auf „Phase II“ und „Phase III“
Einig ist man sich im Rathaus aber auch, dass das nur der Anfang sein kann: In einer „Phase II“ der Verhandlungen bis in einem Jahr will Gewerkschafter Christian Meidlinger der 40-Stunden-Woche für Spitalsangestellte zumindest nahekommen. Er sehnt auch eine „Phase III“ herbei, die - abseits des Gehaltszettels - die Spitäler als Arbeitsumfeld attraktiver machen soll.

Die Herausforderungen werden noch wachsen: Im Jahr 2100 soll ein Viertel der Wiener Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Ludwig will dagegenhalten, indem er Wien zum internationalen Vorreiter in der Präventivmedizin macht - allein schon um ein Abrutschen in die Zweiklassenmedizin zu verhindern, in der sich nur Wohlhabende Gesundheit leisten können, „denn das darf es in Wien nie geben“.

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