Weihnachtsfreude

Schicksalsserie bringt enormes Leid über Familie

Oberösterreich
19.11.2023 09:00

Nicht nur eine, sondern gleich mehrere Tragödien schlugen bei Innviertler Familie ein: Der kleine Sohn hat Krebs, der größere wurde gemobbt. Der Papa starb, die Mama hat Gesichtslähmung. Trotz aller Widrigkeiten versuchen sie, dem Leben stets ein Quäntchen Freude abzuringen und die Hoffnung auf eine weniger sorgenbelastete Zukunft nicht völlig zu verlieren.

Die schwarze Serie nahm kurz nach der Geburt des jüngsten Sprosses Danilo ihren Anfang. Im Alter von vier Monaten begannen die Augen des Säuglings stark zu schielen. Doch es war kein Augenleiden, wie der Kinderarzt vermutet hatte. Es war Krebs!

Neun bösartige Tumore
Mediziner des Uniklinikums Graz stellten an seinem rechten Auge vier und am linken Auge fünf bösartige Tumore fest. „Das war ein gewaltiger Schock“, sagt Mama Dani (38), die genauso wie Ehemann Aleks bei Erhalt der furchtbaren Diagnose emotional aus allen Wolken fiel. Die Gefahr, dass Danilos Krebs bereits gestreut hatte, war groß. Denn flüssige Tumore können sich über den Blutkreislauf sehr rasch im gesamten Organismus ausbreiten.

Mama Dani kümmert sich aufopfernd um den krebskranken Danilo. (Bild: zVg)
Mama Dani kümmert sich aufopfernd um den krebskranken Danilo.

Spezialbehandlung in der Schweiz
In Danilos Fall war der Krebs offenbar frühzeitig entdeckt worden, doch es musste sofort gehandelt werden. Mithilfe von Laserstrahlen wurde versucht, die Krebszellen zu verbrennen. Weil aber fast alle Tumore auf der Netzhaut-Rückseite lagen, war der Einsatz dieser Technik leider nur bedingt möglich. Die Verzweiflung blieb groß, da die Tumore wuchsen. Die Familie erfuhr dann von einer erfolgversprechenden Behandlungsmethode im Uniklinikum Lausanne (Schweiz).

Danilo musste in seinem jungen Leben schon sehr viel Zeit in Krankenhäusern verbringen. (Bild: zVg)
Danilo musste in seinem jungen Leben schon sehr viel Zeit in Krankenhäusern verbringen.

Dort versuchten Spezialisten mittels Kryotherapie die Tumore einzufrieren. Dank mehrerer Aufenthalte in der Schweiz sowie einer Chemotherapie gelang es, das Krebswachstum am Auge vorerst zu stoppen. Die Gefahr scheint damit aber leider nicht gebannt. Denn die nun alle sechs Wochen notwendigen Kontrolltermine im Klinikum Graz werden so jedes Mal zur Zitterpartie.

Der Bub kann kaum sehen und ist auf dem Entwicklungslevel eines erst 15 Monate alten Kindes. (Bild: zVg)
Der Bub kann kaum sehen und ist auf dem Entwicklungslevel eines erst 15 Monate alten Kindes.

Nächste Hiobsbotschaft
Auf dem linken Auge kann Danilo nichts mehr sehen, am rechten hat er nur eine Sehleistung von 26 Prozent. Doch damit nicht genug: Nach Beendigung der Chemo ereilte die Eltern nämlich die nächste Hiobsbotschaft. Ärzte diagnostizierten bei dem kleinen Buben eine frühkindliche Autismus-Spektrum-Störung.

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Wir haben derzeit leider noch keine psychologische Unterstützung. Diese ist zwar beantragt, aber noch nicht genehmigt worden. Unser christlicher Glaube hilft uns aber, mit den vielen Schicksalsschlägen umgehen zu können.

Mutter Dani (38) muss die finanziellen und gesundheitlichen Sorgen allein stemmen.

Entwicklungsstand eines Kleinkindes
„Unser Sohn wird zwar am 12. Dezember vier Jahre alt, ist in seiner kognitiven Entwicklung insgesamt aber auf dem Niveau eines 15 Monate alten Kindes“, erklärt Mama Dani, die ihren tapferen Liebling keine Sekunde aus den Augen lassen kann.

„Danilo kann nur wenige Worte wie Mama oder Papa sagen, ist sprachlich auf dem Level eines zehn Monate alten Kindes und nach wie vor auf Windeln angewiesen“, so die Mutter. Sie freut sich aber darüber, dass der Sohn inzwischen keine Nahrungssonde mehr benötigt, sondern mit pürierten und glutenfreien Speisen gefüttert werden kann.

Fakten

Liebe Leser!
Wenn Sie Danilo und seiner Familie helfen möchten, spenden Sie bitte unter dem Kennwort „Unglücksserie“ auf unser „Krone“-Sonderkonto bei der Hypo Oberösterreich:
IBAN: AT76 5400 0000 0040 0002;
BIC: OBLAAT2L
Die einlangenden Geldbeträge werden wahlweise auch namentlich in unserer Printausgabe veröffentlicht. Sollten Sie jedoch anonym bleiben wollen, ersuchen wir Sie, das im Feld „Verwendungszweck“ bitte extra anzuführen. Die Spenden sind außerdem steuerlich absetzbar!

Schulwechsel und Insolvenz
Zwischendurch war die Familie auch noch damit konfrontiert, dass der ältere Sohn Michi (10) in seiner Klasse zwei Jahre lang so heftig gemobbt wurde, dass ein Schulwechsel unausweichlich war. Außerdem schlitterte wegen ausstehender Zahlungen von Auftraggebern dann noch der kleine Handwerksbetrieb von Aleks unverschuldet in den Konkurs.

Familienfoto aus glücklichen Zeiten. Papa Aleks (2. von re.) starb Mitte August nach einem Routineeingriff an einer Blutvergiftung. (Bild: zVg)
Familienfoto aus glücklichen Zeiten. Papa Aleks (2. von re.) starb Mitte August nach einem Routineeingriff an einer Blutvergiftung.

Tödliche Blutvergiftung
Doch der schwerste Schlag sollte der Familie noch bevorstehen: Am 19. August starb Papa Aleks, zwei Tage nach einem Routineeingriff in einem Spital, an einer Blutvergiftung. „Das war die absolute Katastrophe“, betont Dani, die seither die gesundheitlichen und finanziellen Sorgen der Familie ganz allein schultern muss.

Mama muss durchhalten
Für die 38-Jährige blieb das nicht ohne Folgen. Stressbedingt trat bei ihr eine halbseitige Gesichtslähmung (Parese) auf, an der sie immer noch leidet: „Ich hab’ jetzt ständig Kopfschmerzen und mein Mund ist schief – das bereitet Probleme beim Essen. Das linke Auge kann ich nicht mehr komplett schließen, wodurch es immer wieder austrocknet.“ Sie weiß aber, sie muss durchhalten – für Danilo und seine Geschwister!

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