Brennende Container

Gefährliches Spiel mit dem Feuer

Vorarlberg
07.11.2023 19:25

Hat der 16-jährige Angeklagte den Papiercontainer in Brand gesteckt oder nicht? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit ein Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch.

Brandalarm am Abend des 3. April in der Bregenzer Schulgasse: In einem Hauseingang stand ein 1100-Liter-Müllcontainer in Vollbrand. Dank einer beherzten Passantin, die mit einem Feuerlöscher die Flammen bekämpfte, griffen diese nicht aufs Haus über. Auf der Sequenz einer Überwachungskamera waren drei Jugendliche zu erkennen, die kurz nach dem ersten Aufflackern wegliefen.

Wer ist schuld?
Der 16-jährige Brasilianer ist einer von ihnen. Seit sechs Jahren lebt er in Vorarlberg, jetzt steht er als Angeklagter vor Gericht. Neben Körperverletzung und Sachbeschädigung wird dem Jugendlichen das Verbrechen der versuchten Brandstiftung vorgeworfen. Der junge Mann räumt ein, mehrere Container im Unterland in Brand gesetzt zu haben. Das Motiv: „Eine psychische Erkrankung meines Mandanten und seine schwierige Kindheit“, so die Anwältin des 16-Jährigen.

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Die Frage ist, ob Sie den anderen mit Ihrer Anwesenheit psychologisch bei der Tat unterstützt haben.

Richter Mitteregger

Was den Vorfall in Bregenz betrifft, weist der junge Mann indes jede Schuld von sich. „Das war mein Kumpel“, behauptet das Früchtchen vor dem Schöffensenat. Man sei an jenem Abend zunächst im Jugendtreff gewesen. Auf dem Weg zur Pipeline passierten die drei Jugendlichen die Schulgasse. „Dort schaute mein Kollege erst auf den Altpapiercontainer und dann auf mich. Anschließend zündete er mit einem Sturmfeuerzeug eine leere Zigarettenschachtel an und warf sie in den Container. Ich sagte ihm noch: Lass das!“ Gegenteilig lautet die Version des Kollegen, der die Schuld auf den 16-Jährigen schiebt.

Der vorsitzende Richter Martin Mitteregger schenkt der Behauptung des Angeklagten zwar Glauben, vermutet jedoch eine Beitragstäterschaft. „Die Frage ist, ob Sie den anderen mit Ihrer Anwesenheit psychologisch bei der Tat unterstützt haben.“ Die Verhandlung wird am 14. Dezember fortgesetzt.

Chantal Dorn
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