Noch laufen die Verhandlungen zwischen ÖBB, dem Bund und den Ländern. Aber so wie es derzeit aussieht, könnten ab 2026 die Bezirskhauptstadt Ried und Bad Ischl einen Bahnhof ohne einen einzigen ÖBB-Mitarbeiter haben. Ebenfalls überlegt wird die Streichung von Ticketautomaten in kleineren Haltestellen.
Nächstes Jahr starten endlich die Vorarbeiten für den Neubau des Rieder Bahnhofs. In drei Jahren soll der neue Verkehrsknoten fertiggestellt sein. Die Vorfreude im Innviertel ist aber getrübt. Der Bahnhof der Bezirkshauptstadt mit knapp 12.500 Einwohnern wird so wie der Bahnhof in der Kaiserstadt Bad Ischl (14.500 Einwohner) ab 2026 nicht recht viel mehr als eine Haltestelle sein.
Kein Fahrdienstleiter mehr
Weder ein Fahrdienstleiter noch Personal in der Fahrplanauskunft oder der Kassa sind vorgesehen. „Aus kaufmännischer Sicht kann ich diesen Schritt der ÖBB durchaus nachvollziehen. Wenn man aber will, dass noch mehr Leute auf die Öffis umsteigen, muss man ihnen ein Service bieten. Dazu gehört auch die persönliche Beratung vor Ort“, meint der für den Verkehr in Ried zuständige SPÖ-Stadtvize Peter Stummer.
Betriebsrat ist enttäuscht
ÖBB-Betriebsrat Klemens Wirlitsch aus Attnang-Puchheim bedauert nicht nur die Streichung von Arbeitsplätzen: „Es wird der Bevölkerung die Möglichkeit genommen, sich zu informieren. Deshalb sind Bahnhöfe ohne Mitarbeiter nicht die richtige Entscheidung.“
Kürzere Öffnungszeiten in Vöcklabruck
Sorgen bereitet ihm aber auch, dass in Vöcklabruck und Gmunden die Öffnungszeiten der Kassa von zehn auf acht Stunden pro Tag reduziert werden sollen. In Vöcklabruck halten immerhin die Railjets der ÖBB. Der Sparkurs soll aber nicht nur Personal treffen.
Wegfall von Ticketautomaten
Geplant ist in manchen Bahnhöfen sogar das Streichen der Ticketautomaten. Von den ÖBB war zu den Einsparungsplänen keine Auskunft zu bekommen: „Offiziell können wir nichts sagen, da die Themen gerade Bestandteil der Verkehrsdienstverträge mit dem Bund und den Ländern sind“, heißt es.
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