Der Schreibwarenhersteller Faber-Castell will sein Werk in Engelhartszell (OÖ) zusperren, 41 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze. Nun wenden sich der Bürgermeister und sein Vorgänger in einem emotionalen Brief an die Eigentümerfamilie des deutschen Traditionsunternehmens.
Südamerika statt Oberösterreich: Der deutsche Schreibwarenhersteller Faber-Castell will sein Werk in Engelhartszell, wie berichtet, im Sommer 2026 schließen und die Produktionsanlagen nach Peru verlagern. Der Standort fällt dem Effizienzprogramm des Unternehmens zum Opfer.
Die 41 betroffenen Mitarbeiter wurden am Freitag informiert. Nun wenden sich Roland Pichler, Bürgermeister von Engelhartszell, und sein Vorgänger, Friedrich Bernhofer, in einem offenen Brief an die Eigentümerfamilie Faber-Castell. In dem emotionalen Schreiben, das der „Krone“ vorliegt, ist von einem „schweren Schlag für unsere Marktgemeinde und unsere Region“ die Rede. „41 Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz – viele von ihnen in einem Alter, in dem es in unserer Region nahezu unmöglich ist, eine neue Beschäftigung zu finden“, schreiben die Bürgermeister.
Standort hätte eigentlich ausgebaut werden sollen
Seit 1963 wird in Engelhartszell für Faber-Castell produziert, allen voran die berühmten Textmarker der deutschen Traditionsmarke. 2023 hätte das Werk in Oberösterreich ausgebaut werden sollen, Faber-Castell kaufte von der Gemeinde um eine halbe Million Euro ein 7500 Quadratmeter großes Grundstück, um den Produktionsstandort zu erweitern.
„Dieses Areal galt in unserer Gemeinde als Hoffnung für eine künftige touristische Nutzung – umso mehr wurde seine Übergabe als Zeichen der Verbundenheit mit Ihrem Haus verstanden“, so die Bürgermeister. Laut Faber-Castell ist die Nachfrage nach Textliner jedoch in den vergangenen Jahren rapide gesunken, sodass schon das bestehende Werk nicht mehr ausgelastet war und seit 2023 einen Verlust von zwei Millionen Euro verzeichnete. Die Entscheidung des Unternehmens ist fix, doch die Ortschefs appellieren an Faber-Castell, den Entschluss zu überdenken „und den Mitarbeitern mit ihren Familien eine Zukunftsperspektive zu geben“.
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