Hohe Entschädigungszahlungen nach Behandlungsfehlern könnten eingedämmt werden, wie der tragische Fall der gelähmten Mirja P. gezeigt hat. Über die Geldflüsse wird Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) nun befragt.
Der Fall um die Weizerin Marija P. (29) schockierte: Viel zu lange wurde ihre schwere Erkrankung im LKH Graz nicht erkannt, diese sogar als psychisches Gebrechen abgetan. Bis - viel zu spät - feststand: Sie leidet an Lupus, einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen, gesunden Zellen bekämpft. Früh erkannt, hätte sich das behandeln lassen, nun sitzt die Frau im Rollstuhl.
Die Schlichtungsstelle der Kages sagte ihr zuerst Entschädigung zu, zog dann allerdings zurück. Der Gang vor Gericht war die Folge, mit dem Ergebnis, dass der Spitalsbetreiber nun ordentlich zahlen muss.
Weshalb im Falle von Frau Marija die Kages jahrelang prozessiert hat, muss aus unserer Sicht kritisch hinterfragt werden.
FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller
Verantwortliche wollen Zahlen nicht nennen
Nicht der einzige Fall, bei dem die Kages immerhin auf Steuerzahler-Kosten tief ins Börsel greifen muss. Auf Anfrage wollte man keine Zahlen bekannt geben. Doch, wie die „Krone“ herausgefunden hat, gab es 2016 Rücklagen in der Höhe von 32 Millionen Euro für Schadenersatzzahlungen, 2018 waren es bereits 37,6 Millionen.
Für die steirische FPÖ Anlass, Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) aufzufordern, Rede und Antwort zu stehen. 32 Punkte hinterfragen etwa Höhen von Entschädigungs-, Anwalts-, Gutachter- und Gerichtszahlungen sowie die Effizienz der Schlichtungsstelle. Außerdem fordert FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller die Vorlage eines jährlichen Berichts an den Gesundheitsausschuss mit Auskunft über Daten zu Patientenentschädigungen.
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