Wie der höchstgelegenen Weingarten Kärntens im Mölltal entstanden ist, und worauf die Weinbäuerin besonders setzt.
Eine etwa 40-minütige Wanderung nehmen Besucher in Kauf, um das Weingut Grafenbergerin am Grafenberg in Flattach besichtigen zu können. Der Weg dorthin führt über einen alten Wandersteig, und unterwegs erzählt Weinwanderführerin Sylvia Glanzer Geschichten.
Oben angelangt, stehen die Besucher vor einem Hang mit 2500 Rebstöcken. „Ich halte meinen Weingarten klein, möchte mich aber in der Qualität verbessern“, erklärt die Besitzerin Ernestine Berger, die in Flattach auf 880 Höhenmetern den höchstgelegenen Weinbaubetrieb Kärntens bewirtschaftet. Mit ihren Tröpferln konnte sie bei Wettbewerben schon mehrmals Gold und Silber erringen.
Viele Faktoren spielen bei einem Weingarten in den Bergen mit
Ein eigener Weingarten war schon immer ein Traum der Mölltalerin. Ob die Reben in dieser Lage Frucht schenken? „Laut Experten war die Lage optimal. Es spielen viele Faktoren mit wie günstige Luftströme, die Einstrahlung der Sonne in den Hang, das Gestein im Boden, das in diesem Bereich kräftig Wärme speichert“, erklärt die Weinbäuerin. 2012 hat die leidenschaftliche Winzerin mit dem Anbau begonnen und betreibt den Garten allein. „Bei der Ernte werde ich von Freunden unterstützt.“
Richtige Erfolge verzeichnete die 67-Jährige erst in den vergangenen Jahren. „Es steckt viel Planung und Arbeit dahinter. Jetzt zeigt sich, es zahlt sich aus“, freut sich Berger, die auf biologischen Anbau setzt und deshalb oft mit weniger Ertrag rechnen muss.
Zu finden sind ihre Weine vor allem in regionalen Läden, Bistros oder Cafés. „Viel auf Lager habe ich allerdings nicht.“ Die Grafenbergerin ist eine von 119 Kärntner Winzern, die sich bei der Herstellung von Weinen auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten spezialisieren. „Das bedeutet, dass weniger Pflanzenschutzmittel im Weingarten benötigt werden.“ Laut Landwirtschaftskammer sei Kärnten österreichweit dabei Vorreiter.
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