Tragödie in Marokko

Selbstmord nach Zwangsheirat mit Vergewaltiger

Ausland
15.03.2012 09:32
In Marokko sorgt der Selbstmord einer 16-Jährigen für Bestürzung. Aus Verzweiflung über die Zwangsheirat mit ihrem Vergewaltiger hat sich Amina Al Filali das Leben genommen. Die umstrittene Hochzeit war gerichtlich angeordnet worden. Der Fall wurde in vielen marokkanischen Internetnetzwerken aufgegriffen.

Das Mädchen habe sich vergangene Woche aus Protest gegen die Eheschließung mit ihrem Peiniger in der Hafenstadt Larache im Norden des Landes mit Rattengift getötet, sagte die Vorsitzende der Demokratischen Liga für Frauenrechte, Fouzia Assouli, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Hochzeit sollte Vergewaltiger Haft ersparen
Die Hochzeit wurde demnach von einem "Familiengericht" angeordnet, nachdem sich die Familien von Opfer und Täter darauf verständigt hatten. Möglich sei die Einigung durch Artikel 475 des marokkanischen Strafrechts geworden, wonach der Vergewaltiger im Falle einer Hochzeit mit seinem Opfer einer Haftstrafe entgehe, sagte Assouli, die für Donnerstag eine Protestkation ankündigte.

Auch nach Änderungen in der Verfassung und sozialen Reformen haben Frauen in Marokko Berichten zufolge nicht mehr Rechte als zuvor. Zahlreiche Frauengruppen waren deshalb am 101. Internationalen Frauentag am 8. März auf die Straße gegangen (Bild).

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