Experten warnen

44 Bergtote: Im Abstieg lauern tückische Gefahren

Tirol
07.10.2023 08:08

Dem am Mittwoch im Tiroler Halltal tödlich abgestürzten Bergfex wurde wohl ein kleines Missgeschick zum tödlichen Verhängnis. Die Zahl der Bergtoten seit 1. Mai ist deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren.

Wie nah Freude und Tragödie am Berg nebeneinander liegen, zeigt der tragische Unfall des höchst erfahrenen Alpinisten aus Hall von Mittwoch dieser Woche. Am Nachmittag hatte der 66-Jährige noch Fotos vom Bettelwurf gepostet, wenig später stürzte er aus unbekannter Ursache am Steig von der Bettelwurfhütte ins Halltal 60 Meter in die Tiefe. Am Donnerstagmorgen wurde die Leiche gefunden. „Er dürfte im falschen Moment am falschen Ort ausgerutscht sein“, meint ein Bekannter des Opfers.

Ein bekanntes Phänomen
Außergewöhnlich: Nicht der Bettelwurf selbst, sondern der vergleichsweise leichte Hüttensteig wurde dem Mann zum Verhängnis. Ein Phänomen, das immer wieder auftritt – oft mit verheerenden Konsequenzen.

Bisher weniger Tote als in den vergangenen Jahren
Der Haller ist der 44. Bergtote in Tirol seit 1. Mai. Die Zahl liegt laut Alpinpolizei deutlich unter dem Durchschnitt in den vergangenen Jahren.

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Oft reicht im Abstieg schon das Wegbrechen eines Steins am Steig für einen Unfall. Davor sind auch die Besten nicht gefeit.

Christian Eder, Ausbildungsleiter Alpin, Bergrettung Tirol

Konzentration nicht mehr so groß
„Unabhängig von dem Fall - im Aufstieg konzentriert man sich mehr als hinunter“, weiß Christian Eder, Ausbildungsleiter Alpin der Bergrettung Tirol. Im Abstieg senke Müdigkeit die Konzentration, die Unfallgefahr nehme zu.

Auch in dem Zusammenhang spiele die Tourenplanung eine Rolle. Wer zu spät gestartet ist, versucht oft noch mit aller Gewalt den Gipfel zu erreichen und ist in der Folge beim Abstieg müde und entsprechend unkonzentriert, weiß Eder.

Grödel im Herbst sinnvoll
Jetzt im Herbst, wenn die Temperaturen anziehen, präsentieren sich einige Stellen auf Steigen oder im Fels zudem vereist. „Die Mitnahme von Grödeln, also quasi Schneeketten für die Bergschuhe, die man überall im Sporthandel bekommt, hilft da sehr“, sagt der Experte. Aufpassen müsse man aber trotzdem immer.

Kürzere Tage in Planung einbeziehen
Und er warnt, die kürzeren Tage nicht zu unterschätzen: „Sobald die Sonne weg ist, wird es schlagartig dunkel.“

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