Guten Morgen

Aufgeregtheiten | „Kaum Burka-Frauen“

Aufgeregtheiten. Aufregend - aufgeregt. Was für eine aufregende Woche: Was  die Parteien, vor allem die größeren, da  ein Jahr vor dem (spätest-)möglichen Wahltermin den Österreichern in weniger als 7 Tagen geliefert haben! Die ohnehin fröstelnd-schwächelnde SPÖ bekommt nun auch noch mit einer Badeteich-Affäre kalte Füße. Wie es aussieht, haben sich prominente Wiener Rote auf sehr günstigem Wege höchst begehrte Bauplätze organisiert. Ein Alt-Blauer hofiert die Taliban (siehe unten) und bekommt dafür von allen Seiten massive Kopfnüsse - sogar vom FPÖ-Parteiobmann. Das bis dahin renommierte SORA-Institut mit den Hochrechnern der Nation möchte Andreas Babler zum  Kanzler „pushen“ - und verliert umgehend den ORF-Auftrag für die kommenden Wahlen. Der ÖVP-Chef und Bundeskanzler, der sich so gerne verbindend-verbindlich gibt, geht auf ärmere Österreicher los, empfiehlt ihnen, sich billig bei McDonald’s zu verköstigen. Aufregende Woche? Aufgeregte Woche, Woche der Aufgeregtheiten. Bleibt es beim „normalen“ Wahltermin, dann folgen garantiert noch an die  52 weitere ähnliche. Und nach den Wahlen? Wird Gelassenheit die Aufgeregtheit besiegen? Wer das glaubt . . . Aber wie heißt es doch so banal wie meist unzutreffend: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 „Kaum Burka-Frauen“. Andreas Mölzer, Journalist, Kolumnist und Ex-FPÖ-Politiker ist zurück aus einem Land, in das man schlicht nicht reist. Was selbst der aktuelle FPÖ-Obmann Herbert Kickl meint, der ansonsten wenig bis nichts auf das gibt, was „man“ macht oder nicht machen sollte. Dessen Kritik samt Androhung des Parteiausschlusses will Mölzer im Interview mit Conny Bischofberger zwar gar nicht überbewerten. Was ihn aber eher zu schmerzen scheint: Kickl hatte Mölzer als „Polit-Pensionist“ bezeichnet . Über diese Terminologie sei er „ein bisschen verwundert“. Denn, so Mölzer im „Krone“-Interview: „Erstens bin ich leider kein Pensionist, sondern arbeite nach wie vor, und zwar so lange, bis ich tot umfalle. Zweitens ist das abwertend gegenüber der älteren Generation, was vielleicht nicht so gescheit war von Kickl. Das sind ja auch FPÖ-Wähler.“ Und wie reagiert der Heimkehrer auf die Abqualifizierung der Afghanistan-Reise als „unglaubliche Dummheit“ (Zitat Herbert Kickl) und „dilettantisch“ (Außenminister Schallenberg)? Mölzer: „So sehr ich den FPÖ-Chef wegen seiner politischen Erfolge schätze, aber für einen Journalisten ist es keineswegs eine unglaubliche Dummheit, sich neuralgische Ziele auszusuchen, um zu recherchieren und Fact-finding zu betreiben, wie es heute so schön heißt. Das haben wir getan. Und mich hat der Minister nicht gewarnt. Ich habe das von den anderen gehört. Völlig substanzlos!“ Ansonsten: Er hofiere die Taliban nicht, sei der „der Letzte, der ein fundamentalistisches islamistisches Regime glorifizieren will“. Es sei auch Intention gewesen, herauszufinden, „wie man 40.000 Afghanen, mit denen wir in Österreich Probleme haben, dazu bewegen könnte, in ihre Heimat zurückzukehren.“ Und sein Eindruck vom Land? Der Staat habe noch keine klare Struktur, alles sei sehr chaotisch. Aber die Taliban hätten dazugelernt und bemühten sich, Sicherheit herzustellen. Er habe bei dieser Reise mindestens 100 Kalaschnikows gesehen. Und viele Frauen, „Kaum Burka-Frauen witzigerweise. Aber schon verschleiert“, wie Mölzer erzählt. Die Delegation war auch in Grundschulen, wo sie viele Mädchen gesehen habe. Mölzer: „Dass die Frauen von den Universitäten ausgeschlossen sind, sehen die Taliban selber kritisch, sagen aber, dass die Stammesführer das Problem sind. Wenn du am Land über Frauenrechte sprechen willst, sind die völlig verständnislos. Die kämpfen ums nackte Überleben und nicht darum, ob Frauen studieren können. In der Stadt ist das was anderes.“ - Tja, wie heißt es so schön? Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Erst recht, wenn ein Blauer die Taliban besucht. 

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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