Nach der Revolution setzt das Ringen um Macht ein: „Dantons Tod“ kommt im Theater Phönix als zeitloses Spiel der Menschheit daher, die sich wohl nie auf ein humanes Zusammenleben einigen wird. Durch starke Kürzungen geht in der Inszenierung von Christine Eder aber auch einiges verloren.
Eingangs herrscht Sprachverwirrung. Ideologische Phrasen, die heutzutage durch die Straßen kursieren, werden abgespult. Dann legt sich der Fokus auf die Französische Revolution 1794.
Grundfragen um Würde, Macht und Empathie
Regisseurin Christine Eder hat Georg Büchners personalintensiven Klassiker „Dantons Tod“ auf acht Rollen geschrumpft. Alle Figuren tragen Einheitskostüme (Monika Rovan), damit verleiht Eder der Grundfrage im Stück, wie es nach einer Revolution weitergeht, eine gewisse Zeitlosigkeit.
Freunde werden Feinde
Rasch verdichtet sich das Geschehen, konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Hedonist Danton und dem Asketen und Terrorbefürworter Robespierre. Präzisere Kontrastierung der Standpunkte, die auch das Volk zerreißen, hätte der stark gestrichenen Fassung aber nicht geschadet.
Dennoch gelingt ein sprachmächtiges Drama, das am Schafott endet - ein Spektakel für das Volk. Christoph Rothenbuchner überzeugt als Robespierre, Martin Brunnemann ist ein lasziver Danton. In weiteren Rollen: Mirkan Öncel, Simon Jaritz-Rudle, Karina Pele, Gina Christoph, Lukas Weiss sowie Melanie Sidhu.
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