Wilde Verfolgungsjagd

300-PS-Drogenboot rast auf Strand in Spanien

Ein 300 PS starkes Motorboot ist am Montagnachmittag mit hoher Geschwindigkeit auf einem Strand in Südspanien angelandet. Die Szenen, die stark an die Fernsehserie „Miami Vice“ erinnern, wurden dabei von Touristen per Video festgehalten - es handelte sich dabei keineswegs um einen Unfall, sondern um Drogenschmuggler, die so versucht haben, vor der spanischen Küstenwache zu entkommen.

Die außergewöhnlichen Szenen spielten sich am Montag am Strand Los Enebrales in Punta Umbria in der südwestspanischen Provinz Huelva nahe der Grenze zu Portugal ab. Die Männer wurden dabei gefilmt, wie sie mit hoher Geschwindigkeit auf den Strand zusteuerten und nur knapp Sonnenschirme verfehlten, von denen sich Sonnenanbeter in aller Eile entfernt hatten, als die Schmuggler mit dem Boot in die Dünen rasten.

Mitten zwischen Sonnenschirmen landeten die Drogenschmuggler an - und sorgten dabei für bange Momente am Strand.

(Bild: Screenshot AUGC Guardia Civil/x.com)

Männer an Land gefasst
Die Männer sprangen sogleich aus dem Boot - einer sogenannten Narolancha, mit der Cannabis von Marokko nach Spanien geschmuggelt wird - und versuchten davonzulaufen. Gänzlich geglückt ist die Flucht jedoch nicht - die Einsatzkräfte verständigten via Funk Kollegen an Land, die zwei der Männer verhaften konnten.

Das Resultat: 18 Monate Haft sowie eine Geldstrafe von 120.000 Euro - das Boot wurde beschlagnahmt und wird nun samt Motoren zerstört. Nach den weiteren Personen an Bord wird noch gefahndet.

Lokalen Medienberichten zufolge war das gestrandete Boot leer. Man geht jedoch davon aus, dass die Drogenschmuggler auf einen Anruf gewartet hatten, um eine illegale Drogenlieferung von einem größeren Schiff weiter draußen auf dem Meer abzuholen.

Nicht der erste solche Vorfall
An den Stränden der weiter östlich gelegenen Costa del Sol kam es in der Vergangenheit bereits zu ähnlichen Vorfällen. Im Jahr 2018 war ein Strand in Manilva bei Estepona Schauplatz einer Verfolgungsjagd zwischen einem Polizeihubschrauber und einem mutmaßlichen Drogenschmuggler. Einige Touristen wurden dabei gefilmt, wie sie um ihr Leben rannten, weil sie befürchteten, das Hochgeschwindigkeitsboot würde auf den Strand und in die Menschenmenge stürzen.

Im September 2019 sahen Urlauber fassungslos zu, wie eine Gruppe von Drogenschmugglern am helllichten Tag einen anderen Strand in der Nähe des Ferienortes Estepona überfiel, um Cannabisharz von einem Schnellboot zu einem am Ufer geparkten Geländewagen zu transportieren. Die Männer, die damit drohten, Zeugen zu töten, falls sie die Polizei alarmierten, brauchten weniger als drei Minuten für den Transport und ihre Flucht.