Training in Sotschi

Abfahrer erstmals auf der Olympia-Piste unterwegs

Sport
08.02.2012 13:38
Die Olympia-Abfahrt der Herren in Krasnaja Poljana bei Sotschi hat viel zu bieten, einigen vor allem zu viel an engen Kurven im oberen Teil. Hannes Reichelt, mit zwei Torfehlern am Mittwoch im ersten Training für den Weltcupbewerb am Samstag Schnellster vor dem Schweizer Didier Cuche, stören sie nicht so, andere wie Klaus Kröll können sich nur schwer dafür erwärmen. Allseits gelobt wurden Passagen wie der Mittelabschnitt oder der letzte Teil, der auch mit seinen Sprüngen das Abfahrerherz höher schlagen lässt.

Reichelt gestand im Zielraum, zwei Tore ausgelassen zu haben, in den weiteren zwei Trainings will er es besser machen. "Es ist alles drinnen, was eine Abfahrt braucht, mir gefällt sie. Unten runter ist sie voll geil, der Jump ist ein Wahnsinn", erzählte Reichelt, der zugab, dass es oben wegen der engen Kurven eine "Murkserei" sei. "Ich glaube aber, dass man diese Passage auf Zug fahren kann", meinte der Salzburger. "Die Abfahrt hält mit Bormio und Wengen definitiv mit, geht aber noch mehr an die Kräfte."

Piste für Cuche "olympiawürdig"
Als "olympiawürdig" bezeichnete Cuche die von Bernhard Russi für 2014 designte Abfahrt, schwierig seien aber die wechselnden Verhältnisse. Im oberen Teil glänzte das Eis auf der Oberfläche, im Mittelabschnitt waren Knollen von der Maschinenpräparierung nicht ganz herausgebracht worden, unten war der Schnee an diesem strahlend schönen Tag fast frühlingshaft. Aber auch die Besichtigung auf einer komplett neuen Abfahrt ist Schwerarbeit. "Es war eine Herausforderung, das alles im Kopf zu behalten, zum Glück gibt es die blauen Linien, die helfen", sagte Cuche.

Miller spricht von "epischem Super-G"
Dass auf die engen Kurven, die das Tempo drosseln sollen, ein riesiger Sprung folgt und es dort an die achtzig Metern weit gehen könnte, stört Cuche allerdings. Sinngemäß meinte er, es wäre besser, zügig zum Sprung zu kommen, der dann auf der sicheren Seite gebaut sei. "Es wäre ein epischer Super-G, aber keine Abfahrt", warf der US-Amerikaner Bode Miller als erste Analyse ein.

Bezüglich der engen Kurven, die an die Abfahrt in Val d'Isere erinnern, gibt es sicher noch Spielraum. Die FIS nahm mit der Kurssetzung Geschwindigkeit heraus, schließlich ist es das erste Kennenlernen, da soll nicht zu viel Risiko eingegangen werden.

Krölls Begeisterung hält sich in Grenzen
"Schimpfen hilft nicht", sagte Klaus Kröll, der 1,89 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von 2:12,91 Minuten hatte. "Im oberen Teil geht es brutal hin und her. Der Schnee taugt mir auch nicht, da ist viel Wasser drinnen. Oben runter ist es eine Vollglatze und dann bricht die Piste stellenweise", berichtete der Steirer, der nicht glaubt, dass die Kurven irgendjemandem gefallen. "Schön sind die letzten zwanzig Sekunden. Das kann richtig was."

Spaßlose Fahrt von Baumann
Georg Streitberger lag 1,57 Sekunden zurück, Romed Baumann 2,79. "Das da oben hat keinen Spaß gemacht, aber da war ich nicht der Einzige. Ich habe überhaupt brutale Böcke geschossen und dachte, dass ich sechs Sekunden hinten bin. Deshalb denke ich, dass ich nicht der Einzige war, der Probleme hatte", sagte Baumann. Die erste Fahrt auf einer neuen Piste sei nie leicht, er habe sich komplett verschätzt. "Es ist auch sehr eisig. Wenn es noch welliger wird und wir dann auch nicht mehr viel sehen werden, wird das ein Highlight", meinte Baumann.

Raich: "Die Strecke ist echt schön"
Nach "zwei bis drei Torfehlern und einem Stich im Knie" abgeschwungen hat Mario Scheiber, der Osttiroler gab aber Entwarnung. "Ich habe keine Voltaren genommen, das werde ich wieder tun, dann passt es wieder", erklärte er. Zur Strecke sagte Scheiber: "Oben zu eng, das taugt mir nicht. Sonst sind coole Kurven drinnen, aber man wird extrem müde." Keine Schmerzen nach seiner Unterarmprellung hat Benjamin Raich (+5,13), der Tiroler ist allerdings verkühlt. Zur Strecke meinte er nach der Premierenfahrt: "Echt schön. Da ist viel drinnen, Übergänge, Kurven."

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(Bild: KMM)



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