Nach Leilahs Tod in OÖ

„Unglück wäre nur schwer zu verhindern gewesen“

Oberösterreich
10.09.2023 09:55

Ein großer Stein wurde zur Falle: Der grausame Tod der sechsjährigen Schulanfängerin Leilah in einem Bachbett oberhalb des Hohenzoller Wasserfalls in Bad Ischl (OÖ) dürfte in die Kategorie „Höhere Gewalt“ eingestuft werden. Gegen die beiden Betreuerinnen wird freilich dennoch routinemäßig ermittelt.

Das fürchterliche Unglück der kleinen Leilah aus Strobl (Salzburg) bei einem Gruppenausflug am Donnerstag zum Hohenzoller Wasserfall sorgt noch immer für Betroffenheit. Die Sechsjährige war, wie berichtet, mit sieben weiteren Kindern und zwei Betreuerinnen (52, 45) beim Spielen im Bereich eines Bachbettes von einem Felsen erschlagen worden.

Schwester wurde Zeugin der Tragödie
Die Kleine war auf den etwa 300 Kilo schweren Stein geklettert, der plötzlich umkippte und Leilah unter sich begrub. Für die Sechsjährige gab es leider keine Rettung mehr, ihre Schwester (9) wurde Zeugin der Tragödie. Gegen beide Betreuerinnen muss nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt werden.

So etwas kann in der Natur leider passieren“
Ein derartiges Unglück vorherzusehen oder vorbeugende Maßnahmen dagegen zu treffen, gilt laut Experten aber nahezu als unmöglich. „Das Ganze ist furchtbar tragisch, aber so etwas kann in der Natur leider passieren“, sagt Wolfgang Gasperl, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Oberösterreich. Schützen könne man sich davor kaum.

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Erwachsene Kletterer spüren vielleicht, wenn ein Felsblock nicht mehr ganz stabil ist, einem Kind fehlen aber die motorischen Fertigkeiten dafür.

Wolfgang Gasperl ist Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Oberösterreich

„Eine Art höhere Gewalt“
Auch Christoph Preimesberger, Landesleiter der Bergrettung Oberösterreich, bestätigt, dass es enorme Erfahrung braucht, um derartige Gefahren zu erkennen. „Es gibt einfach Unfälle, die als eine Art höhere Gewalt eingestuft werden müssen und selbst mit größter Vorsicht nicht zu verhindern sind.“

So komme beispielsweise vor, dass selbst routinierte Bergsportler nicht davor gefeit sind, dass tischgroße Gesteinsplatten und Felsschuppen ab- bzw. ausbrechen. Preimesberger: „Auch ein Steinschlag kann leider immer wieder passieren.“

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