Aus alten Big Bags werden neue Transportsäcke: Damit kann Abfall auch wieder in Abfall verpackt werden. Was technologisch schon längst in vielen Sektoren möglich wäre, hat nun die Puhm GmbH aus Niederösterreich in kurzer Zeit für die Verpackung und Sammlung von gesundheitsgefährdendem Asbest und Mineralwolle umgesetzt.
Alle gesundheitsschädigenden Abfallprodukte der Bauindustrie werden bei Lieferung sowie Entsorgung mit großem Material- und Energieaufwand verpackt, damit nichts an die Außenwelt gelangt: „Das geschieht zumeist mit hochwertigen Materialien aus neu erzeugtem Kunststoff“, erläutert Joachim Puhm. „Dies ist beispielsweise bei Asbest und künstlicher Mineralwolle, die besonders sicher von anderen Bauresten getrennt werden müssen, sehr umweltbelastend.“
Die technischen Möglichkeiten, um Abfall in Abfall zu verpacken, wären schon längst verfügbar. Nutzen wir sie endlich, um die Kreislaufwirtschaft auch im Verpackungsbereich vollflächig umzusetzen!
Unternehmer Joachim Puhm
Kunststoff im Bauwesen wiederverwerten
Der Jungunternehmer aus Drasenhofen im Bezirk Mistelbach hat nun eine Formel gefunden, mit der aus alten, gebrauchten und in ganz Europa verfügbaren „Big Bags“ mittels Materialbehandlung neue große Transportbehälter hergestellt werden. „Viele Unternehmen investieren eine Menge, um Abbruchmaterialien und Reststoffe zu sortieren und zu sammeln, doch verpackt werden diese dann wieder in Primärmaterial. Dieser Praxis wollen wir eine nachhaltige Alternative entgegenstellen“, wirbt der Erzeuger zu Recht dafür, auf die - noch - etwas kostenintensiveren Produkte umzusteigen.
Der findige „Plastik-Experte“ hat damit eine Marktlücke gefunden, die in Zukunft auch in EU-Gesetzen ihren Niederschlag finden wird: Denn bis 2040 soll die Verpackungsverordnung für diese Kunststoffe umgestellt werden – dann muss der Recyclinganteil 65 Prozent betragen.
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