Vor einer Verschärfung der Wirtschaftskrise in Deutschland warnt nun der Top-Ökonom Jens Südekum. „Ich fürchte, dass sich die Krisenzeichen in der zweiten Jahreshälfte noch mehren werden“, sagte der VWL-Professor an der Universität Düsseldorf und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums der „WirtschaftsWoche“ laut Vorabbericht vom Montag.
Sobald die alten Auftragsbestände aus der Coronazeit abgearbeitet sind, wird man die Investionsschwäche noch deutlicher merken. „Ich blicke eher pessimistisch Richtung Herbst und Winter - und spätestens dann muss sich die Ampel die Frage stellen, ob sie Deutschland aus der Krise herausbekommen will, mit einem Kurs, der sich als oberste Priorität an die Schuldenbremse klammert. Aus meiner Sicht geht das nicht.“
Deshalb kann der Industriestrompreis zum Transformationsbeschleuniger werden. Um den Mittelstand miteinzubeziehen, wäre es sicher sinnvoll, die Liste der bisher rund 2000 potenziellen Empfänger zu erweitern.
Ökonom Jens Südekam
„Und dabei geht es nicht darum, dass nur BASF & Co Geld bekommen.“
Der Ökonom sprach sich unter anderem für einen Industriestrompreis aus und forderte eine Erweiterung des Empfängerkreises. Für Investitionsentscheidungen sei der Strompreis zentral. Wenn sich Unternehmen darauf verlassen können, dass der Strompreis nicht über sechs Cent gehe, würden auch in Deutschland Investitionen getätigt werden. „Und dabei geht es nicht darum, dass nur BASF & Co Geld bekommen.“
Es gebe mehrere Industriezweige, die zwar noch mit fossilen Energien operieren, aber auch elektrifiziert werden könnten. Die technischen Verfahren hierfür während längst da nur der Strombedarf würde sich verzehnfachen. . „Und daher wird dieser Schritt oft nicht gemacht“, erklärte Südekum. „Deshalb kann der Industriestrompreis zum Transformationsbeschleuniger werden. Um den Mittelstand miteinzubeziehen, wäre es sicher sinnvoll, die Liste der bisher rund 2000 potenziellen Empfänger zu erweitern.“
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