Ein Jahr nach Sturz

“Verlorener Sohn” Grugger zurück im Weltcup-Zirkus

Sport
27.01.2012 16:37
Hans Grugger ist im Weltcup zurück: 373 Tage nach dem Horror-Sturz in der Kitzbüheler Mausefalle wird der 30-Jährige am Samstagvormittag vor dem Abfahrtsrennen in Garmisch-Partenkirchen die Strecken-Besichtigung mitmachen. Als Gast. Am Freitag hieß der gesamte Skizirkus den "verlorenen Sohn" im Ziel willkommen.

"Wo? Wo is da Wuzz?" - Georg Streitberger arbeitete mit seinen Augen den ganzen Zielraum von Garmisch ab, bis er fündig wurde: "Da! I muass glei hin!" Selten zuvor hatten es die schnellsten Männer der Skipisten auch im Ziel so eilig. Jeder wollte dem Heimkehrer die Hand schütteln, mit ihm abschlagen, ihm auf die Schulter klopfen.

Ein Jahr und sieben Tage nach dem Horror in der Mausefalle der Streif stand er wieder da - und lachte, als wäre nichts geschehen. Hans "Wuzz" Grugger, der verlorene Sohn der Abfahrtswelt, war zurückgekommen. Nicht nur seine Team-Kumpel setzten da ein Strahlen auf, der gesamte Zirkus glänzte selig, als wären Weihnachten und Ostern heuer an einem Tag.

Funkeln in Gruggers Augen
Und Mario Scheiber, vor dem Crash Zimmerpartner von Grugger, sprach aus, was alle fühlten: "Es ist so schön, dass er wieder da ist. Das freut mich narrisch." "Wuzz" selbst blieb verbal zurückhaltender: "Ganz nett", nannte er seine Comeback-Tour im Zielraum unspektakulär. Aber seine Augen, die sagten etwas ganz, ganz anderes: Die funkelten vor Glück, als wären es zwei Flutlichtmasten.

"Skifahren macht mir so viel Spaß, das habe ich ein Leben lang getan, das ist einfach meine Sache. Und dieser Besuch hier im Weltcup, der hat das Kribbeln nur noch größer werden lassen." Die Idee des Garmisch-Ausfluges kam Grugger am vergangenen Sonntag. Weil Freundin Ingrid Rumpfhuber auf der Universität in Innsbruck zu tun hat, nützte er die Gelegenheit zum Abstecher ins 70 Kilometer entferne Garmisch. Am Samstag kommt er wieder, macht die Strecken-Besichtigung mit. Grugger fährt viel frei Ski, nur die Tiefensensibilität des Fußes macht noch Sorgen.

"Ich bin ein Fernseh-Sportler"
Kitzbühel hat Hans wegen des Medienrummels noch gemieden - und das Streif-Rennen hätte der passionierte TV-Seher ("Ich bin ein Fernseh-Sportler") fast verpasst. Weil er zu dem Zeitpunkt in Tauern seine Prüfung als Landes-Skilehrer absolviert und bestanden hat: "Als der Cuche seine Siegesfahrt hatte, hab' ich gerade jemand mit der Sonde aus einer Lawine geholt." Seine Gedanken vorm Fernseher: "Im Vorjahr wär' a Verkürzung der Strecke g'scheiter g'wesen. Für mich halt."

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(Bild: KMM)



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