Sinan Karweina traf beim 1:1 gegen Altach - und ist nun der Topscorer der Austria Klagenfurt. Der Stürmer verstand die Pfiffe der eigenen Fans nicht, sieht noch Verbesserungspotenzial in seinem Tun. Personaltechnisch hat Austria Klagenfurt aber nach wie vor Problemstellen. . .
Flanke, Tor. Flanke, Tor. Flanke, Tor. Im Abschlusstraining staunten alle, hatte Sinan Karweina wirklich jeden Ball reingemacht. Um im Match gegen Altach (1:1) dann prompt an die Leistung anzuknüpfen, seinen zweiten Saisontreffer zu scoren – und nun mit zwei Assists (gemeinsam mit Andy Irving) der Topscorer der Violetten zu sein.
„Ich gebe immer mein Leben“
„Die Trefferquote im letzten Training war nicht normal – da hab ich dem Coach gezeigt, dass ich nach meiner Verletzungspause voll da bin“, strahlte der Austria-Stürmer, der nach 80 Minuten runter musste. „Ehrlicherweise reicht’s noch nicht für 90 Minuten. Aber nur, weil ich in der ersten Halbzeit immer mein Leben gebe. Ich darf es nicht so intensiv angehen, muss besser dosieren“, gesteht Sinan, der die Pfiffe der eigenen Fans nach der Partie nicht verstand: „Das war nicht fein. Zumal wir selbst down waren - und nicht Salzburg sind. Wir sind immer noch Austria Klagenfurt, müssen am Boden bleiben.“
In die erste Wohnung
Was ihn heuer zudem beflügelt? Die Liebe! Seine Eva zog erst vor einem halben Jahr vom deutschen Derschlag nach Klagenfurt, wo sie Wirtschaft studiert und einen Verwaltungsjob fand. „Wir sind in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen - neben dem Stadion“, grinst der 24-Jährige.
Problematisch aber: Müssen Karweina oder Sturmpartner Jonas Arweiler raus, gibt’s von der Bank keine echte Offensivpower mehr. Coach Peter Pacult wechselte im Finish gegen Altach vorne sogar Verteidiger (!) Nikola Djoric ein: „Weil ich einen Großen wollte, sonst ja keinen mehr auf der Bank hatte!“
„Fallen Karweina oder Arweiler aus, sind wir in der Offensive limitiert, können wir nicht nachlegen, müssen improvisieren.
Peter Pacult
Boss erstmals heuer da
Aber Gesellschafter Zeljko Karajica, der gegen Altach erstmals im Stadion zusah, hat (aufgrund ausbleibender Sponsoren) nach wie vor keine Geldmittel zur Verfügung - das ist aktuell sicher wie das Amen im Gebet. Da kann einem der neue Klagenfurter Geschäftsführer Günther Gorenzel schon leidtun. Zumal er bereits einige Leih-Stürmer aus Deutschland in der Pipeline hat, diese aber eben nicht zum Nulltarif bekommen würde. „In meiner Funktion als Sportchef will ich natürlich nachlegen, als Geschäftsführer ist mir aber klar, dass es finanziell leider nicht geht. . .“, seufzt Gorenzel.
Was auch Pacult natürlich ins Grübeln bringt: „Fallen Karweina oder Arweiler aus, sind wir in der Offensive limitiert, können wir nicht nachlegen, müssen improvisieren. Unter den Umständen macht es das Team aber tadellos. Wir müssen es so hinnehmen wie es ist!“ Zumal man ja weiterhin ungeschlagen ist, mit sechs Punkten nach vier Partien den besten Start seit dem Bundesliga-Aufstieg hingelegt hat.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.