Hatte Stärke 5,2
Erneut Erdbeben in der Südtürkei: 23 Verletzte
Rund sechs Monate nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien hat in der Südtürkei erneut die Erde gebebt. Laut der türkischen Regierung wurden mindestens 23 Menschen verletzt.
Die meisten Verletzungen seien durch Stürze oder Sprünge aus großer Höhe erfolgt, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Donnerstagabend mit. Der Schwerpunkt des Bebens lag den Angaben zufolge in der Provinz Malatya. Laut der Erdbebenwarte Kandilli hatte das Beben eine Stärke von 5,2. Das Epizentrum befand sich demnach in der Gemeinde Yesilyurt (siehe Karte unten).
Die Provinz Malatya war auch von den heftigen Erdbeben am 6. Februar stark getroffen worden. Damals waren allein in Malatya etwa 2300 Menschen ums Leben gekommen. Nach offiziellen Angaben starben bei den Beben und in deren Folge mehr als 50.000 Menschen.
Nach wie vor katastrophale Zustände in Erdbebenregion
Obwohl Behörden und Hilfsorganisationen mobilisieren, was sie können, hat sich an der Situation der Erdbebenopfer in der syrisch-türkischen Katastrophenregion ein halbes Jahr nach den Erdstößen kaum etwas geändert. „Es steht nichts mehr“, schilderte Sarah Easter, Nothilfe-Referentin von CARE Österreich und Deutschland, vor wenigen Tagen im Gespräch mit der APA.
Aufnahmen aus einer Überwachungskamera zeigen die Erschütterungen vom Donnerstag in einem Geschäft:
Easter war dieser Tage in der Region Hatay mit der komplett zerstörten Provinzhauptstadt Antakya. „Drei Millionen Menschen haben ihr Zuhause verloren und neun Millionen humanitäre Hilfe“, so Easter. Die Menschen leben in Zelten und Containern bei derzeit herrschenden Temperaturen von 40 bis 45 Grad Celsius. „Es gibt nichts. Die Häuser in Antakya, auch die, von denen noch Ruinen stehen, sind nicht bewohnbar. Es gibt nichts, keine Geschäfte. Wo sollen die Menschen Wasser herbekommen?“, fragte Easter. Die Gebäude seien allesamt einsturzgefährdet und müssten abgerissen werden.
Wiederaufbau kommt nicht voran
Der Wiederaufbau der Region ist bisher noch nicht vorangekommen. Einzig die Straßen wurden notdürftig wieder instandgesetzt, was Hilfstransporte in den kommenden Monaten etwas einfacher machen sollte. Ansonsten sind die Helfer noch immer damit beschäftigt, den Betroffenen das nackte Überleben zu sichern. Auch das Rote Kreuz wies in einer Aussendung darauf hin, dass auch nach sechs Monaten ein normaler Alltag für Millionen Menschen in weiter Ferne sei. Essenziell sei die Deckung der Grundbedürfnisse durch die Bereitstellung von dauerhaften Unterkünften, Gütern des täglichen Bedarfs, Nahrung, sauberem Wasser und Bargeldhilfe.
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