Wenn das Licht ausgeht
Stromkrise in Libyen: Blackout trifft ganze Nation
Im gesamten Bürgerkriegsland Libyen gibt es seit Mittwochmittag keinen Strom mehr. Die Elektrizität sei für „technische Experimente“ im Zuge von Erneuerungen am Stromnetz abgestellt worden, teilte der staatliche Versorger General Electricity Company am Mittwoch mit.
Das Unternehmen hatte den Blackout zuvor nicht angekündigt. Nach Ende der Arbeiten soll der Strom wieder fließen. Allerdings ist nicht bekannt, wann das sein wird. Dem Staatsunternehmen zufolge würden die Umbauten in Kooperation mit Siemens erfolgen.
Seit dem Arabischen Frühling im Jahr 2011 kommt es in Libyen beinahe täglich zu Stromausfällen. Oft kam es in der Vergangenheit zu Abschaltungen, weil das Netz überlastet war. Die Lage hat sich aber inzwischen verbessert, auch weil seit einigen Jahren wieder mehr ausländische Unternehmen an Reparaturen sowie der Stabilisierung des Stromnetzes beteiligt sind.
Wenn in heißen Sommernächten ganze Stadtteile von Tripolis in Dunkelheit versinken, prägt das Brummen der privaten Stromgeneratoren das akustische Stadtbild, berichteten Reuters-Reporter im vergangenen Jahr. Neben Dunkelheit würde sich auch beißend riechender Rauch der Dieselmotoren über die Stadt legen.
Proteste wegen Stromkrise
Selbst für diejenigen, die sich die Generatoren leisten können, ist es schwierig und teuer, Treibstoff zu kaufen. Stundenlange Wartezeiten sind vorprogrammiert. Der karge Wüstenstaat in Nordafrika hat große Öl- und Gasvorkommen. Im Land selbst ist der Treibstoff aber mitunter knapp. Zudem gehen die Maschinen oft kaputt.
Stromausfälle, die manchmal mehr als 24 Stunden dauern und oft den Internetzugang ganzer Stadtteile lahmlegen, wirken sich auf fast alle Lebensbereiche aus. In vergangenen Monaten kam es aufgrund der Elektrizitätskrise im Land immer wieder zu größeren Protesten.
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