Eine Mutter aus Taufkirchen an der Trattnach (Oberösterreich) ist verzweifelt: Sie wird online mit Hass und Häme konfrontiert, während ihr fünfjähriger Sohn nach einer schweren Verbrühung auf der Kinder-Intensivstation um sein kleines Leben kämpft. Der „Krone“ erzählt sie von den schrecklichen Stunden.
„Der Unfall ist nicht in unserer Küche passiert, sondern in der Garage, bei der Geburtstagsfeier meines Mannes. Die alten Küchenkastln sind an der Wand gelehnt gestanden, darum konnte das eine auch so leicht umstürzen. Wir sind daneben gewesen und konnten es nicht verhindern. Es ging einfach alles viel zu schnell“ – völlig zermürbt ist die Mutter jenes Fünfjährigen aus Taufkirchen an der Trattnach, der am Mittwochabend mit einem Schrankteil umgekippt war. Ein Würstelkocher mit 25 Litern heißem Wasser fiel um und die Brühe ergoss sich über Oberkörper, Arme und Beine des Buben.
Wir haben über das Internet so viele Hassbotschaften bekommen, weil die Leute glauben, der Unfall wäre in der Küche passiert und wir hätten das Kastl nicht ordentlich angeschraubt gehabt.
Die verzweifelte Mutter
„Weiterhin in kritischem Zustand“
Der arme Knirps wurde in die auf thermische Verletzungen spezialisierte Klinik Donaustadt in Wien geflogen. Auf „Krone“-Anfrage hieß es am Freitag von dort: „Der Zustand des Buben ist weiter unverändert, er befindet sich weiterhin in kritischem Zustand und wird auf der Kinder-Intensivstation betreut.“
„Brauchen unsere Kraft für unser Kind“
Doch zurück zu der verzweifelten Mutter, die, wie die ganze Familie, um das Leben ihres kleinen Sohns bangt: „Wir haben über das Internet so viele Hassbotschaften bekommen, weil die Leute glauben, der Unfall wäre in der Küche passiert und wir hätten das Kastl nicht ordentlich angeschraubt gehabt. Dabei stand es in der Garage. Einer hat sogar eine Anleitung von Ikea gepostet. Das ist echt ein Wahnsinn. Wir sind so schon fertig genug, brauchen unsere Kraft für unser Kind und müssen uns dann auch noch sowas anhören. Vielleicht lesen das manche und denken nach, was sie so einfach hinschreiben“, sagt die Hausruckviertlerin.
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