Es gibt viele gute Gründe fürs Bezahlen mit Bargeld. Auch wenn die Europäische Union das vielleicht anders sieht: Das Bargeld muss bleiben! Warum es aber dennoch keine Verankerung in der Verfassung - wie es sich der Kanzler ja wünscht - braucht …
Dass sich unser schönes Land bereits im Wahlkampf befindet, erkennt man daran, dass vorzugsweise Themen auf den Tisch kommen, die populär sind und die gewünschte Zielgruppe bauchpinseln. So kam es auch, dass Kanzler Karl Nehammer sich nun eine Verankerung des Bargeldes in der Verfassung wünscht. Ein kluger Schachzug - immerhin gerierte sich bisher nur die FPÖ als Bargeld-Retter!
Nicht nur Verschwörungstheoretiker wollen Bargeld behalten
Das Thema ist also keineswegs neu. Spätestens seitdem die Europäische Union überlegt, Bargeldzahlungen zu beschränken, sind viele Österreicher alarmiert, immerhin bedeuten Kartenzahlungen auch, dass Daten zu jedem Einkauf nachvollziehbar sind. Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um dabei ein schlechtes Bauchgefühl zu haben. Ein jeder hat ein Recht auf Anonymität!
Ältere Menschen zu Kartenzahlung umerziehen?
Aber auch dem Aspekt, dass viele ältere Menschen lieber in bar zahlen, weil sie sich nicht mit Kartenzahlungen anfreunden können, muss Tribut gezollt werden. Sie sind noch mit dem Motto „Nur Bares ist Wahres“ erzogen worden. Warum sollte man auch jemanden ohne Not dazu zwingen wollen, umzulernen? Lassen wir auch ihnen doch das Bargeld!
Bargeld in der Verfassung? Braucht es nicht!
Deswegen können Ideen wie der digitale Euro nur Zusatzangebote zu Bargeld sein. Wer will, der kann, und wer nicht will, der muss nicht. Deswegen hat der Gedanke von Kanzler Karl Nehammer, das Bargeld in der Verfassung zu verankern, schon etwas für sich. Was er nur offenbar nicht weiß: Es braucht gar keine Verfassungsänderung! Es wäre nur eine Zierzeile, die keinen Mehrwert bringt!
Sparen wir uns den Zirkus!
Denn das Bargeld ist für Österreich bereits mit unserem Beitritt zur Europäischen Union im EU-Recht gesichert. Um das Bargeld abzuschaffen, müssten wir also aus der Union austreten. Wir könnten uns den ganzen Zirkus um den geplanten Bargeld-Gipfel also sparen. Er wird genauso viel ergeben wie der Lebensmittel- oder der Autogipfel. Vielleicht geht es aber nicht um konkrete Ergebnisse, sondern nur um die wahlkampfgerechte Schlagzeile.
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