Nach Tod von Jungvater

Unruhen: Fünf französische Polizisten festgenommen

Ausland
08.08.2023 17:06

Frankreich kommt nicht zur Ruhe. Wegen des Todes eines 27-jährigen Mannes bei den Protesten gegen Polizeigewalt Anfang Juli sind fünf Polizisten in Marseille festgenommen worden. Die Mitglieder einer Eliteeinheit sollen nun zum Hergang befragt werden. 

Mohamed Bendriss starb in der Nacht auf den 2. Juli in Marseille. Es ist der bisher einzige registrierte Todesfall im Rahmen der Unruhen, die Ende Juni nach dem Tod des 17-jährigen Nahel M. durch einen Polizeischuss in mehreren Städten Frankreichs ausgebrochen waren. Bendriss, verheirateter Vater eines Kindes, dessen Witwe ein zweites Kind erwartet, war bei den Unruhen mutmaßlich von einem Gummigeschoss getroffen worden, das häufig von der französischen Polizei verwendet wird.

Die Staatsanwaltschaft hielt es Ende Juli für „wahrscheinlich“, dass der Tod des Mannes „durch einen heftigen Schlag in die Brust (durch das Gummigeschoss) verursacht wurde“.

Fall Bendriss nur Spitze des Eisbergs
Der Fall Bendriss ist nicht die einzige Untersuchung gegen Polizeibeamte im Zusammenhang mit den Unruhen in Marseille. Zuvor waren im Sommer bereits vier Polizisten wegen eines Vorfalls festgenommen worden, bei dem ein 22-jähriger Mann mutmaßlich von einer Gruppe Polizisten verprügelt und mit einem Gummigeschoss angeschossen worden war.

Dem Mann musste in der Folge ein Teil seines Schädels amputiert werden. Drei der festgenommenen Polizisten wurden unter Auflagen freigelassen, der vierte befindet sich weiter in Untersuchungshaft.

Tod eines Jugendlichen sorgte für Massenproteste
Die Ausschreitungen in Frankreich waren ausgebrochen, nachdem ein Polizist Ende Juni einen Jugendlichen in einer Pariser Vorstadt erschossen hatte, der sich einer Kontrolle entziehen wollte. Mitglieder der Sicherheitskräfte wurden bei den Unruhen mit Feuerwerkskörpern und Wurfgeschossen angegriffen.

Bisher beschäftigt sich die Polizeiaufsicht mit 31 Fällen, in denen Polizisten Fehlverhalten vorgeworfen wird. In mehreren Fällen hat sich die Justiz eingeschaltet.

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