Revanche in Wengen?

Schweizer wollen am Lauberhorn zurückschlagen

Sport
10.01.2012 12:14
Trotz der mageren Ausbeute der Hausherren haben am vergangenen Wochenende mehr als 40.000 Schweizer Fans ein grandioses Ski-Fest in Adelboden genossen. Dass dank Marcel Hirscher ausgerechnet die österreichischen Erzrivalen groß abgeräumt haben, hat den Stolz der Eidgenossen aber doch ein wenig getroffen. Im zweiten Teil des Heimspiels am Freitag (Super-Kombination), Samstag (Abfahrt) und Sonntag (Slalom) ist den Schweizern nur feiern alleine zu wenig, in Wengen brennt Swiss Ski auf sportliche Revanche.

"In Wengen werden wir uns von den Österreichern die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Das ist eine realistische, keine närrische Erwartungshaltung. Am Lauberhorn gibt es Podestplätze!", ließ der "Blick" wissen. Diese Ankündigung ist allerdings nicht sehr kühn. Denn während die Schweizer Techniker derzeit starke Defizite zeigen, bilden Didier Defago, Beat Feuz, Didier Cuche (im Bild), Patrick Küng, Carlo Janka und Silvan Zurbriggen die aktuell beste Abfahrts-Truppe der Welt.

Gnadenlose Österreicher
Die Schweizer Ski-Legende Bernhard Russi tippt auf Cuche, der in seiner großen Karriere noch nie auf dem Lauberhorn gewonnen hat. Titelverteidiger auf der mit fast 4,5 Kilometern längsten Weltcup-Abfahrt ist mit Klaus Kröll allerdings ein Österreicher. Und die "Neue Zürcher Zeitung" urteilte angesichts der aktuellen Erfolgsserie der ÖSV-Alpinen und -Skispringer: "Nicht bloß Hirscher ist gnadenlos, sondern ein ganzer Verband."

Trost fanden die Schweizer in den vergangenen Tagen immerhin dank des Super-G-Erfolgs von Fabienne Suter in Bad Kleinkirchheim und Dario Cologna, dem dank seines Triumphes bei der Tour de Ski der Langläufer die Sport-Titelseiten gehörten.

Trumpfass Janka sticht nicht
Das Schweizer Sorgenkind Nummer eins ist Carlo Janka. Der 25-jährige Sieger im Gesamtweltcup 2010 schleppt sich mit starken Schmerzen durch den Winter, die Rückenprobleme sind einfach nicht in den Griff zu bekommen. "Janka ist unser Trumpfass. Sobald er auslässt, wird es eng", weiß Russi, dass die Schweizer Suppe in den technischen Disziplinen dünn ist. Daniel Albrechts bewundernswertes Comeback hat ihn wieder zurück in den Weltcup gebracht, derzeit tritt der 28-Jährige aber auf der Stelle. Albrecht ist gar nicht nach Wengen angereist.

Schweizer im Slalom kaum konkurrenzfähig
Im Slalom am Sonntag brauchen die Schweizer für einen Podestplatz ein kleines Ski-Wunder. Im Stangenwald ist aktuell nur Reto Schmidiger konkurrenzfähig, der 19-jährige zweifache Junioren-Weltmeister war in Alta Badia, Zagreb und Adelboden der einzige Schweizer in den Punkterängen. Markus Vogel ist zu anfällig für Ausfälle und Marc Berthod wird derzeit in der Slalom-Weltrangliste durchgereicht.

Nicht nur die Platzierungen der Schweizer, sondern auch das Wetter soll in Wengen deutlich besser als in Adelboden werden. Die Prognosen versprechen prächtiges, wolkenloses Winterwetter, der oft von der Jungfrau ins Tal Richtung Lauberhorn wehende Föhn soll ebenfalls ausbleiben. Am Mittwoch um 12.30 Uhr steht das erste Abfahrtstraining auf dem Programm.

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(Bild: KMM)



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