Nach den fordernden Einsätzen bei den Unwettern Mitte Juli möchten Tirols Bergretter einige Abläufe noch einmal verbessern. Die alpinen Einsatzkräfte aus dem Bezirk Schwaz bzw. dem Zillertal haben sich schon einiges überlegt.
Im Zillertal wüteten die verheerenden Stürme und Niederschläge an dem denkwürdigen Nachmittag besonders stark. Entsprechend gefordert waren die Bergretter des Bezirks Schwaz. Rund 70 Einsatzkräfte aus sieben Ortsstellen standen am 18. Juli zeitgleich vom frühen Nachmittag bis zum frühen Abend im ehrenamtlichen Dienst. Vor allem der Einsatz während des Stillstands der Rosenalmbahn forderte den Rettern viel ab.
„Rüsten uns für weitere zukünftige Szenarien“
„Es ist Zeit, Abläufe zu evaluieren und sich für zukünftige Szenarien zu rüsten“, sagt Markus Rainer, stellvertretender Bezirksleiter der Bergrettung im Bezirk Schwaz. „Wir dürfen nicht müde werden, Können, Ausrüstung und die organisationsübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern.“
Stichwort „Zusammenarbeit“. Die funktioniert sehr gut zwischen Bergrettung, Feuerwehr und Rotem Kreuz. „Nachbessern könnte man in dem Zusammenhang aber bei der Einsatzleitung“, hebt Rainer hervor.
Alle Einsätze wurden auf hochprofessionellem Niveau durchgeführt. Dennoch wollen wir uns in einigen Punkten noch verbessern.
Markus Rainer, Bezirksleiterstellvertreter der Bergrettung im Bezirk Schwaz
Bild: zVg
Eine Zentrale vor Ort für alle
Als Beispiel nennt er die Evakuierung von Seilbahnen. Die Bergbahnen seien zwar selbst dafür zuständig, vergeben diese Aufgabe jedoch in der Regel an externe Organisationen – üblicherweise an die Bergrettung. Der Einsatz bei der Rosenalmbahn – Dutzende Fahrgäste mussten mit Autos ins Tal gebracht werden – habe gezeigt, dass eine gemeinsame Einsatzzentrale an einem Standort vor Ort in solchen Fällen dringend notwendig wäre.
„Wir Bergretter waren im Gelände, die Feuerwehr befand sich zunächst im Florianihaus im Tal“, schildert Markus Rainer. Hier gelte es, für die Zukunft unbedingt den Hebel anzusetzen.
Bessere Bergekonzepte
Auch Bergekonzepte solle man optimieren. „Wir müssen uns nach den Erfahrungen der letzten Wochen bestimmte Unglücksszenarien überlegen und die Einsatztaktik dafür ausarbeiten“, schlägt Rainer vor.
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