Hausdächer abgedeckt

Wilde Unwetter sorgen in Tirol für enorme Schäden

Tirol
18.07.2023 16:07

Mit heftigen Gewittern samt Hagelschauern zieht derzeit ein heftiges Unwetter durch Tirol. Dutzende umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer waren die Folge. Die Österreichische Unwetterzentrale meldete über weite Teile Tirols die höchste Stufe (Stufe Violett), die restlichen Teile waren rot oder orange. Auch Zugverbindungen wurden unterbrochen. Auch Zivilschutzalarm kurzzeitig ausgesprochen.

Nicht nur für Kärnten wurden schwere Unwetterwarnungen ausgegeben, am Dienstagnachmittag zogen auch durch Tirol heftige Unwetter. Ein Hotspot dürfte dabei das hintere Zillertal sein. In Zell etwa wurden Fußballtore ausgerissen und auf das Dach der dortigen Tourismusfachschule geschleudert. 

In einem Freibad dürften die Unwetter die Badegäste überrascht haben. Aufgrund mehrerer umgestürzter Bäume, die durch die Windböen aus der Erde gerissen wurden, befinden sich Eltern mit ihren Kindern und andere Gäste derzeit in den Garderoben und dürfen nicht ins Freie gehen. Sie müssen evakuiert werden. In Hainzenberg, wenige Kilometer weiter, gibt es momentan kein Weiterkommen. Zahlreiche umgestürzte Bäume blockieren die Straßen.

Zivilschutzalarm, Augenzeugen berichten
Die Gemeinde Silz erwischte es enorm. Dort wurde sogar kurzzeitig eine Zivilschutzwarnung ausgesprochen. Im Garten einer Frau hat es einen Baum entwurzelt, der auf ihr Haus gefallen ist. „Ich wollte eigentlich nur noch den Schirm reintun, aber dann bin ich nur noch ins Haus hinein. Es war wie eine Windhose.“ Sie sei „wie in Schockstarre“. Karl Föger (69) und seine Frau Angelika stehen vor ihrem Haus, dessen Dach es abgedeckt hat. Auch er spricht von einer Windhose: „In 20 Sekunden war der Wind wieder vorbei. Ich bin im ersten Stock bei uns am Fenster gestanden und habe gesehen, wie das Dach am Haus gegenüber davongeflogen ist. Dann hat es unseres abgedeckt. Im zweiten Stock ist alles in Trümmern, der Fernseher, das Klavier. Wasser ist auch drin. Vor drei Wochen habe ich die neue Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, die ist in Trümmern.“

Sturmböen jenseits der 100 km/h
Binnen weniger Stunden wurden rund 500 Feuerwehreinsätze gezählt, wie die APA berichtet. Vor allem umgestürzte Bäume oder Stromausfälle waren dafür verantwortlich. Nach Angaben der Unwetterzentrale wurden in Innsbruck Windspitzen von bis zu 161 km/h erreicht. In der Landeshauptstadt blieben größere Schäden bislang jedoch aus. Anders im Umland: Etwa auf der Inntalautobahn bei Telfs, wo umgestürzte Bäume auch die Hauptverkehrsrouten blockierten. 

Auch Osttirol erreicht
Gut eineinhalb Stunden nach den ersten Meldungen über die Unwetter in Tirol erreichten die Böen auch große Teile Osttirols. Im Lienzer Talboden etwa donnerten für kurze Zeit heftige Hagelschauer nieder, samt enormem Regen und Wind - siehe Video oben.

Hunderte Stromausfälle
Wie die Tinetz berichtet, gab es seit Aufziehen der Unwetterfront ab 14.40 Uhr eine Vielzahl von Versorgungsunterbrechungen. Kurz nach 17 Uhr waren 272 Trafostationen nicht versorgt, betroffen waren 39 Gemeinden. Die Mannschaften seien im Einsatz, um die Störungen zu beheben, an einer Wiederversorgung werde gearbeitet, heißt es auf der Website. 

Auch Zugverbindungen betroffen
Wie die ÖBB berichten, sind auch mehrere Teilabschnitte auf der Weststrecke durch die Folgen von Unwetterschäden betroffen. So etwa die Strecke zwischen Landeck und Zams oder Zwischen Innsbruck und Landeck.

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