„Es ist beängstigend“

Stromausfälle: Wanderer in Gondel gefangen

Tirol
18.07.2023 15:14

Plötzlich stand alles still! In der Schlick 2000 im Stubaital und in der Zillertal Arena, zwei beliebte Ski- und Wandergebiete in Tirol, ging am Dienstagnachmittag gar nichts mehr - denn die Gondeln stehen still. Der Grund dafür waren technische Defekte im gesamten Gebiet. Zahlreiche Wanderer saßen in Gondeln fest, einige warteten geduldig an der Bergstation. Die „Krone“ konnte mit einem der Betroffenen, der fest saß, telefonieren. „Wir arbeiten auf Hochtouren an einer Lösung“, versprachen die Verantwortlichen. 

Es war keine besonders angenehme Situation, in der sich viele Wanderer im Zillertal und im Stubaital befanden. Während einige mit einem Notstromaggregat transportiert werden konnten, saßen andere in der Gondel fest.   

Augenzeuge: „Es hat uns herumgeschleudert“
Besonders dramatisch der Vorfall im Ski- und Wandergebiet Schlick 2000 im Stubaital. Nach einem technischen Defekt standen dort die Gondeln still. „Seit 15.10 Uhr sitze ich mit meiner Frau und meinen beiden Kindern im Alter von 10 und 13 Jahren in der Gondel fest. Wir haben das Unwetter von hier aus hautnah miterlebt“, schilderte ein Tiroler, der anonym bleiben möchte, „das war wahrlich kein Spaß. Es hat uns gefühlt einen Meter nach links und nach rechts herumgeschleudert. Das war extrem beängstigend.“

„Führungsseil ist entgleist“
Danach habe sich lange nicht viel getan: „Es gibt Lautsprecher an den Masten, die Verantwortlichen halten uns auf diese Weise auf dem Laufenden. Sie sprechen von einem technischen Defekt und davon, dass die Gondeln nach wie vor nicht fahren können. Genauer gesagt soll das Führungsseil durch den Sturm, der mit mehr als 100 km/h durch die Luft fegte, entgleist sein.“ Die Betroffenen - auch in anderen Gondeln saßen Personen fest - wurden schließlich nach rund 3 Stunden abgeseilt und sicher ins Tal gebracht. 

Video: Stillstand auch in der Zillertal Arena

Mit Bussen Richtung Tal
In der Zillertal Arena mussten Wanderer indes am Berg ausharren. Am frühen Nachmittag fiel dort der Strom aus, danach standen die Gondeln still. Die anderen, die vom Berg ins Tal hinunter wollten, warteten geduldig bei der Bergstation auf weitere Anweisungen. „Es gibt keine Hektik, alle sind entspannt. Auf den Hütten wurden wir alle bereits über den Stromausfall aufgeklärt. Der Plan lautet jetzt, alle Personen mit Bussen ins Tal zu bringen“, sagte ein Augenzeuge im Gespräch mit der „Tiroler Krone“. Außerdem wurde eifrig daran gearbeitet, den Stromausfall zu beheben. Einige der Wanderer - vor allem jene mit Kinderwägen - haben sich dazu entschlossen, zu Fuß zumindest bis zur Mittelstation zu marschieren.

„1600 Personen mussten am Berg ausharren“
Auf „Krone“-Nachfrage beruhigte eine Mitarbeitern: „Das gesamte Team arbeitet auf Hochtouren an einer Lösung, nähere Details können wir derzeit noch nicht sagen. Aber wir haben alles unter Kontrolle.“ Wenig später wurde die Stellungnahme dann konkreter. „Aufgrund eines großflächigen Stromausfalles in vielen Zillertaler Gemeinden wurde der laufende Betrieb der Zeller Bergbahnen im Bereich der Rosenalmbahn (Zell am Ziller) sowie der Gerlossteinbahn (Hainzenberg) gegen ca. 14:30 Uhr unterbrochen. In Folge des Bahnstillstandes mussten insgesamt ca. 1600 Personen im Bereich Rosenalm zunächst am Berg ausharren, ca. 400 davon befanden sich in den Fahrbetriebsmitteln Richtung Tal. Bis 19:00 Uhr konnten alle Personen sicher zurück in das Tal gebracht werden“, sagte Florian Heiß, Standortleiter Innsbruck der p8-Agentur.

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