Mit enormer krimineller Energie soll eine achtköpfige Bande europaweit rund 80 Millionen Euro unterschlagen haben.
Die Ermittlungen der EU-Behörden zogen sich über Monate, jetzt liegt die Anklage auf dem Tisch: Die Bande soll ein florierendes Geschäftsmodell mit Luxusautos aufgezogen haben, das auf einem komplexen Steuerkarussell basiert. Mitte des Vorjahres, als der Fall ins Rollen kam, gingen die Ermittler noch von einem Schaden von rund 40 Millionen Euro aus, mittlerweile hat sich dieser Wert verdoppelt. Auf der Anklagebank müssen demnächst acht Personen Platz nehmen. Vier Verdächtigen wird Umsatzsteuerbetrug im ganz großen Stil, einem weiteren Beihilfe vorgeworfen. Zwei werden wegen Geldwäsche angeklagt. Und einem Notar, der der Bande über Jahre hinweg unter die Arme gegriffen hat, wird unter anderem Urkundenfälschung zur Last gelegt.
Bandenboss in Österreich geschnappt
Die kriminelle Vereinigung zog den europäischen Steuerzahler nach Strich und Faden über den Tisch. Vereinfacht ausgedrückt: Über Scheinfirmen und Strohmänner in Deutschland, Frankreich, Polen und Tschechien wurden Luxusschlitten hin und her verschoben, sodass am Ende in keinem der Länder auch nur ein Cent an Steuern abgeführt wurde. Im Gegenteil! Es wurden bei den Behörden ungerechtfertigte Steuererstattungen beantragt.
Neben dem Handel mit den Ferraris, Lamborghinis & Co. baute sich die Bande während der Pandemie noch ein zweites Standbein auf, das ähnlich funktionierte - mit Gesichtsmasken. Bei Hausdurchsuchungen in Deutschland im Vorjahr wurden zahlreiche Datenträger und Handys sichergestellt, die zum Kopf der Bande führten - er wurde schließlich in Österreich gefasst.
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