Guten Morgen

Heiße Luft | Straches (Alb-)Träume

Heiße Luft. „Heiß war’s immer schon.“ „Unwetter und Waldbrände gab’s schon immer.“ Wortmeldungen, die nicht einmal in einer Woche mit Schlagzeilen verstummen, die eine ganz andere Sprache sprechen. Vom „heißesten Juli aller Zeiten“ berichteten wir etwa in der „Krone“ am Samstag. „Vertrieben aus dem Paradies“ hatten wir am Montag  angesichts   verheerender Waldbrände  zunächst auf Rhodos gemeldet. Von dort berichtet in der heutigen Ausgabe „Krone“-Chef-vom-Dienst Gregor Brandl auch heute noch einmal.  Der (konservative) griechische Ministerpräsident spricht ja neuerdings vom „Mittelmeer als Hotspot der Klimakrise“. Längst brennt es fast überall im Süden, der (rechte) italienische Katastrophenschutzminister weiß: „Italien wird tropisch.“ Und dennoch erntet der deutsche Gesundheitsminister einen (italienischen) Shitstorm, wenn er in der Toskana zur Erkenntnis kommt, „dass diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben“. Dabei hat er nicht unrecht, wie auch ein Bericht in der heutigen „Krone“ zeigt. Unter anderem erfahren wir darin, dass sich Grönland mittlerweile für deutlich verstärkten Tourismus rüstet. Künftig Baden am Strand von Nuuk statt Jesolo? Nein, das ist nicht witzig. Heiß war es immer schon? Aber nicht wie heute! UNO-Generalsekretär Guterres warnt, man könne nicht mehr von „globaler Erwärmung“ sprechen, es sei „globales Kochen“. Von „Zeichen an der Flammenwand“ schrieb „Krone“-Weltenkenner Kurt Seinitz dieser Tage. Er beobachtet, dass die Politik, statt endlich zu reagieren, lieber ablenkt. Heiß war es  immer? Nein: Die Politik verbreitete schon immer heiße Luft!

Straches (Alb-)Träume. Das Verhältnis zwischen dem einstigen FPÖ-Obmann und Vizekanzler Heinz Christian Strache und der „Krone“ ist kein einfaches, das kann man sich denken. Schließlich hatte sich ja Strache in den 2019 veröffentlichten Passagen des Ibiza-Videos in, sagen wir einmal in aller Zurückhaltung, außerordentlich flapsiger unter- und übergriffiger Art und Weise über Journalisten geäußert und wollte die „Krone“ kaufen bzw. verkaufen. Straches Absturz bescherte dem gefallenen Politiker auch eine Reihe von Strafverfahren, von denen er in dieser Woche in einem weiteren freigesprochen wurde. In journalistischer Fairness haben wir über den Freispruch in vergleichbarer Weise berichtet wie über die von der WKStA angeklagten Vorwürfe gegen ihn. Und für unsere heutige Ausgabe hat Conny Bischofberger Strache zum Interview gebeten. Wobei sie ihn gleich anfangs ganz direkt mit Ibiza konfrontiert, er könne nun seinen auf der Balearen-Insel geäußerten Satz „Journalisten sind sowieso die größten Huren auf dem Planeten“, zurücknehmen. Strache sagt, er mache das gerne nochmal. „Es war falsch, alle Journalisten pauschal so zu betiteln. Wobei es offensichtlich auch Medien und Journalisten gibt, die sich mit Inseraten haben kaufen lassen, zumindest steht dieser Vorwurf im Raum. Aber es gibt auch viele hochanständige, objektive und großartige Journalisten.“ Und was ist ihm beim Ibiza-Zitat über die „Krone“ eingefallen, will Bischofberger wissen. Da hat er ja gesagt: „Wennst die ,Kronen Zeitung‘ hast, bist der bestimmende Faktor.“ Er könne sich für seine „flapsige Bemerkung“ nur entschuldigen sagt Strache heute. „Ich hätte ja die ,Krone´ überhaupt nicht verkaufen können, das ist ja alles absurd! Und ich habe auch nicht von einer Übernahme geträumt.“ Tja, wollen wir das einmal hinnehmen. So viel ist ja zu sagen: Aus Straches Träumen wurden in den vergangenen Jahren vor allem Albträume.

Kommen Sie gut durch den Sonntag.

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