





Die Spur der Verwüstung ist enorm – Tirols Landeshauptmann Anton Mattle machte sich gemeinsam mit Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (beide ÖVP) am Dienstagnachmittag ein Bild von den Unwetterschäden in Gschnitz. Er sicherte auch finanzielle Unterstützung zu.
„Wenn man die Bilder von Montagabend im Kopf hat und man jetzt hier direkt vor Ort ist, dann sieht man schon, dass die Situation durchaus dramatisch ist“, betonte Mattle im „Krone“-Interview (siehe Video oben). Die Einsatzkräfte hätten Großartiges geleistet und das habe auch dazu geführt, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.
Mittel aus dem Katastrophenfonds
Angesichts der Unwetterschäden in Gschnitz und in anderen Gemeinden hatte die Landesregierung am Vormittag ihre Regierungssitzung bereits mit einer Lageeinschätzung begonnen und Mittel aus dem Katastrophenfonds zur finanziellen Bewältigung der Schäden in Aussicht gestellt.
Ein Paket zur Unterstützung der betroffenen Gemeinden werde geschnürt. „Im Ernstfall zählt rasches Handeln – und genau das gewährleisten wir“, erläuerterte LH Mattle. „Tirol steht in schwierigen Zeiten zusammen: Mit der Soforthilfe aus dem Katastrophenfonds unterstützen wir die betroffenen Tirolerinnen und Tiroler unmittelbar bei der Bewältigung der Schäden und dem Wiederaufbau.“
Die Hälfte der Schadenssumme wird übernommen
Der Katastrophenfonds des Landes bietet rasche finanzielle Unterstützung, um bei der Schadensbehebung zu helfen. Dabei werden bis zu 50 Prozent der Schadenssumme übernommen – die Hälfte davon (25 Prozent der Gesamtschadenssumme) wird als Soforthilfe ausbezahlt, sobald ein Schätzgutachten vorliegt. Um den betroffenen Menschen den Zugang zu den Katastrophenfondsmitteln zu erleichtern, wird im Gemeindeamt Gschnitz eine Beratung in Form einer Sprechstunde eingerichtet.
Unterstützung auch für Gemeinden
Nicht nur privat betroffene Personen, auch den Gemeinden werden für die Beseitigung von außergewöhnlichen Schäden, die etwa durch Hochwasser, Erdrutsch, Vermurung oder Lawinen am Vermögen der Gemeinden entstanden sind, aus den Mitteln des Katastrophenfonds des Bundes Zuschüsse gewährt. Auch hier sind nach Vorlage eines Gutachtens über die voraussichtliche Schadenshöhe Vorschusszahlungen möglich. Die jüngsten Unwetter haben laut Land vor allem in der Gemeinde Gschnitz erhebliche Schäden an rund 20 Gebäuden verursacht.
Einsatz von Hundertschaften
Insgesamt 150 Feuerwehrleute von elf Feuerwehren stehen aktuell in Gschnitz im Einsatz. Sie entfernen unter anderem Trümmer und pumpen Keller aus. Am Mittwoch werden die unterstützenden Einsatzkräfte aus dem Abschnitt Wipptal von einem KAT-Zug mit Feuerwehrleuten der Abschnitte Hall, Lans und Wattens abgelöst. In Neustift waren insgesamt 49 Feuerwehrleute von zwei Feuerwehren und im Bezirk Landeck über 200 Einsatzkräfte von zwölf Feuerwehren im Einsatz. Die Versorgung der Einsatzkräfte wird über das Rettungskommando Innsbruck-Land organisiert.
Bundesheer rückt an
Ab Mittwoch stehen in Gschnitz zudem zusätzliche bodengebundene Truppen des Bundesheeres – insgesamt 40 SoldatInnen – für die Aufräumarbeiten bereit. Sie wurden beim Militärkommando Tirol angefordert. Bereits heute unterstützen Hubschrauber des Bundesheeres weitere Erkundungsflüge der Bergrettung sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung. Diese arbeitet heute an der Freilegung und Sicherung der Fließgewässer. „Das Bundesheer steht in schwierigen Situationen wie dieser der Bevölkerung stets zur Seite. Mit unseren Soldatinnen und Soldaten sowie technischen Mitteln leisten wir schnelle und zuverlässige Hilfe. Tirol kann sich auf uns verlassen“, erklärt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Massive Schäden auch im Stubaital
Sicherheitslandesrätin Astrid Mair war Dienstag für einen Lokalaugenschein vor Ort in Neustift im Stubaital. Besonders betroffen sind die Ortsteile Gasteig, Volderau und Krößbach, wo Schlamm- und Geröllmassen Häuser bedrohten, Straßen unpassierbar machten und Infrastruktur schwer beschädigt wurde. „Die aktuellen Unwetterereignisse führen uns vor Augen, wie gewaltvoll die Natur sein kann, zeigen aber auch, dass wir in Tirol zusammenhalten. Die Solidarität, die Hilfsbereitschaft und der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten machen Mut in den schwierigen Stunden“, betonte VP-Landesrätin Mair.
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