Das Mpox-Virus kann das menschliche Gehirn befallen und Hirnzellen schädigen. Das zeigt eine neue Studie der Universität Bern. Die vormals als Affenpocken bekannte Erkrankung hat sich in den vergangenen Jahren in vielen Ländern stark ausgebreitet.
Oft verläuft die Krankheit mild, mit grippeähnlichen Symptomen und Ausschlag. Allerdings sind auch ernsthafte Komplikationen möglich. Zwischen 1985 und 2021 entwickelten etwa drei Prozent aller Infizierten neurologische Symptome wie Krampfanfälle oder eine Gehirnentzündung, wie die Universität Bern (Schweiz) und das Institut für Virologie und Immunologie mitteilten. Einige Fälle verliefen gar tödlich.
Dennoch sei das Ausmaß, in dem das Virus das zentrale Nervensystem des Menschen beeinträchtige, nach wie vor kaum bekannt, hieß es. Ein Forschungsteam ging daher der Frage nach, ob sich das Virus im menschlichen Gehirn ausbreiten kann. Dazu nutzten sie sogenannte Hirnorganoide, dreidimensionale, im Labor gezüchtete Mini-Gehirne aus menschlichen Stammzellen. Diese wurden einer Virusprobe ausgesetzt, die von einem Mpox-Ausbruch 2022 stammt.
Nervenzellen sterben ab
Das Ergebnis: Das Virus breitete sich von Zelle zu Zelle aus. Sogenannte „neuritic beads“ bildeten sich, perlenartige Verdickungen, die auch bei Erkrankungen wie Alzheimer vorkommen. Damit geht das Absterben von Nervenzellen einher.
Die Viruslast in den Hirnorganoiden konnte mit dem Medikament Tecovirimat deutlich reduziert werden. Die Forschungsergebnisse wurden am Montag in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.
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