1,18 Dollar wert

Euro-Höhenflug könnte negative Folgen haben

Wirtschaft
01.07.2025 15:07

Der Euro hat seit April gegenüber der US-Währung um rund neun Prozent aufgewertet, seit Jahresbeginn sind es 14 Prozent. Spitzenvertreter der EZB warnen nun vor negativen Folgen eines weiter steigenden Euro-Wechselkurses auf die Wirtschaft.

Eine starke Währung verteuert Exporte und verbilligt zugleich Importe, was tendenziell das Wachstum dämpft und die Inflation drückt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Dienstag bei 1,18 Dollar gehandelt. Der Hintergrund für die gestiegene Attraktivität des Euro in den Augen der Anleger ist die Verunsicherung, die durch die von Kritikern als erratisch empfundene Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump hervorgerufen wurde.

Laut EZB-Vizepräsident Luis de Guindos kann die Zentralbank zwar über einen Anstieg des Euro gegenüber der US-Währung bis auf 1,20 Dollar weitgehend hinwegsehen. „Darüber hinaus wird es viel komplizierter“, warnte der Spanier auf Bloomberg TV.

Exporte teurer, Importe billiger
Die Europäische Union ist einem Medienbericht zufolge offen für ein Handelsabkommen mit den USA, das einen allgemeinen Zoll von zehn Prozent auf viele ihrer Exporte vorsehen würde. Ein Zoll von zehn Prozent und eine Aufwertung des Wechselkurses von über zehn Prozent drohten die Exportdynamik zu beeinflussen, erklärte der Chef der lettischen Zentralbank, Martins Kazaks, auf dem Notenbankenforum der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra zu Reuters.

Konjunkturaussichten eingetrübt
EZB-Chefin Christine Lagarde sieht die Konjunkturaussichten in der Eurozone auch mit Blick auf den weiter schwelenden Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten auf kurze Sicht eingetrübt. „Höhere Zölle und ein stärkerer Euro dürften die Exporte dämpfen, und die hohe Unsicherheit verzögert Investitionsentscheidungen“, analysierte die Französin jüngst vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Der Einlagensatz, mit dem die EZB ihren geldpolitischen Kurs steuert, wurde im Juni um einen Viertelpunkt auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt.

Zinspause „sehr wahrscheinlich“
Die EZB entscheidet am 24. Juli wieder über den Leitzins. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass die Währungshüter die Füße stillhalten werden. Der litauische Notenbankchef Gediminas Simkus bestärkte sie in dieser Ansicht und sagte, eine Zinspause sei „sehr wahrscheinlich“.

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